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Photography in the Third Reich: Art, Physiognomy and Propaganda
Diese übersichtliche und umfassende Sammlung von Aufsätzen einer internationalen Gruppe von Wissenschaftlern stellt eine fotohistorische Untersuchung ausgewählter Fotografen dar, die sich während des Dritten Reiches dem Nationalsozialismus angeschlossen haben. Diese Fotografen entwickelten und implementierten physiognomische und ethnografische Fotografie und übten ihre Tätigkeit als Fotografen während der zwölf Jahre des Dritten Reichs durch eine Selbstgleichschaltung mit dem Regime aus.
Der Band untersucht anhand fotografischer Reproduktionen und begleitender Analysen verschiedene Aspekte der Fotografie im Dritten Reich, vom Einfluss der Moderne über die qualitative Wirkung der Propagandafotografie und den Einsatz von Technologien wie dem Farbfilm bis hin zur Fotografie als ideologische Metapher. Mit dem Schwerpunkt auf der idealisierten Darstellung des deutschen Körpers und der Rolle der Physiognomie innerhalb dieser Darstellung untersucht das Buch, wie ausgewählte Fotografen unter der Schirmherrschaft des nationalsozialistischen Staates einen visuellen Mythos der "Herrenrasse" und ihrer Antithesen schufen und entwickelten.
Fotografie im Dritten Reich nähert sich der historischen Quelle Fotografie als materielle Kultur und untersucht ihre Produktion, Konstruktion und Verbreitung. Dieser detaillierte und informative Text ist nicht nur für Historiker, die sich mit dem Dritten Reich befassen, sondern auch für Wissenschaftler und Studenten der Film-, Kunst- und Politikgeschichte, der Medienwissenschaft, der Kulturwissenschaft und der Holocaustforschung eine wertvolle Quelle.