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Photo Poetics: Chinese Lyricism and Modern Media Culture
Die chinesische Poesie hat eine lange Geschichte der Interaktion mit den bildenden Künsten.
Das klassische ästhetische Denken ging davon aus, dass sich Malerei, Kalligrafie und Poesie gegenseitig befruchten und bereichern. Was geschah, als die chinesische Dichtungstradition auf die Fotografie traf, eine transformative Technologie und ein vermeintlich realistisches Medium, das das Sehen und die Darstellung der Welt neu gestaltete?
Shengqing Wu untersucht, wie das neue Medium der Fotografie die chinesische ästhetische Kultur veränderte. Sie beschreibt die komplexen Verhandlungen zwischen Poesie und Fotografie in der späten Qing- und frühen republikanischen Ära und untersucht, wie traditionelle Textformen mit der neuen visuellen Kultur zusammenarbeiteten. Auf der Grundlage umfangreicher Archivrecherchen in illustrierten Zeitschriften, Gedichtsammlungen und alten Fotografien analysiert Photo Poetics ein breites Spektrum von Praktiken und Genres, darunter die Selbstdarstellung in Porträtfotografien, das Verschenken von beschrifteten Fotografien, die massenmediale Verbreitung von Bildern schöner Frauen sowie die Fotografie von Geistern, Unsterblichen und imaginierten Landschaften.
Wu argumentiert, dass die chinesische lyrische Tradition reiche Ressourcen für künstlerische Kreativität, Selbstdarstellung und verkörperte Erfahrung angesichts einer zunehmend technologischen und bildorientierten Gesellschaft bot. Als interdisziplinäre Studie, die Literaturwissenschaft, visuelle Kultur und Mediengeschichte umfasst, ist Photo Poetics eine originelle Darstellung der Medienkultur im China des frühen zwanzigsten Jahrhunderts und der Herausbildung der chinesischen literarischen und visuellen Moderne.