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Questions of Context: Reading a Century of German Mission Theology
Das Evangelium ist für alle Stämme, Sprachen und Nationen bestimmt (Offenbarung 7,9), aber es gibt kein einheitliches biblisches oder theologisches Modell für die Beziehung zwischen dem Evangelium und diesen verschiedenen Kulturen. In der Tat bringt jeder vorgeschlagene Ansatz eine Reihe von philosophischen und theologischen Verpflichtungen mit sich, die nur allzu oft ungeprüft bleiben. Die Kontextualisierung ist voller Herausforderungen - doch die Auseinandersetzung mit Fragen des Kontexts ist wesentlich für unser Verständnis von Mission, Theologie und der Verkörperung des christlichen Glaubens.
Die deutsche Missionswissenschaft hat sich in vielfältiger Weise mit diesen Fragen auseinandergesetzt und kann dabei anglo-amerikanische Traditionen sowohl informieren als auch kritisieren. In dieser Zusammenstellung und Analyse übersetzen und kommentieren John Flett und Henning Wrogemann einen Kernbestand deutscher missiologischer Werke und erläutern sowohl deren historische als auch aktuelle Bedeutung. Aus Zeitschriften und Büchern eines Jahrhunderts akademischen Diskurses entnommen, zeichnen diese klassischen Schriften die Entwicklung von Gustav Warneck, dem Vater der modernen Missionswissenschaft, über Schlüsseldenker wie Karl Hartenstein, der den Begriff missio Dei prägte, bis hin zu Diskussionen der interkulturellen Hermeneutik im 21.
Jahrhunderts. Auf ihrem Weg zeigen sie Fortschritte, Fehler und sich verändernde Definitionen auf, als deutsche Missionswissenschaftler mit den kulturellen und politischen Realitäten ihrer Zeit interagierten.
Diese Längsschnittstudie, in der viele Texte zum ersten Mal in englischer Sprache vorliegen, befasst sich direkt mit der Geschichte und der Dynamik der Kontextualisierung und wirft ein neues Licht auf den heutigen Stand der Missionswissenschaft. Flett und Wrogemann erinnern uns daran, dass wir weiterhin daran arbeiten müssen, die Unterschiede innerhalb der weltweiten christlichen Gemeinschaft als notwendig für die Fülle unseres Seins in Christus anzuerkennen.