
Le franais en diachronie; Nouveaux objets et mthodes
Dieser Sammelband beleuchtet einige innovative Schwerpunkte in der aktuellen Forschung zur Diachronie des Französischen, die auf der sechsten Ausgabe des internationalen Diachro-Kolloquiums im Oktober 2012 in Leuven vorgestellt wurden. Die erste, methodologische Achse bezieht sich auf den heuristischen Wert der Übersetzung.
Übersetzte Texte sind in der Tat privilegierte Quellen für die Untersuchung des Sprachwandels, insbesondere wenn die Sprache des Zieltextes eine spätere Entwicklungsstufe der Sprache des Ausgangstextes darstellt, wie dies bei lateinischen Texten der Fall ist, die zu verschiedenen Zeitpunkten in der Geschichte ins Französische übersetzt wurden. Sie ermöglichen es, die Veränderungen vom Lateinischen zum Französischen, die zur Entstehung eines neuen Sprachsystems geführt haben, direkt zu erfassen. Ein zweiter Schwerpunkt der Forschung liegt auf der aktuellen Diachronie.
Da der historische Ansatz oft mit dem Studium der mittelalterlichen und (früh-)klassischen Sprache in Verbindung gebracht wird, wurde die jüngste Vergangenheit aus dieser Perspektive kaum erforscht. Mehrere Beiträge in diesem Band zeigen, wie interessant die Erforschung der Sprache des 18.
und 19. Jahrhunderts sein kann.
Ein letzter Teil dieses Sammelbandes bietet neue Einblicke in die Morphosyntax von Themen wie Wortstellung, Subordination, Verbalzeiten und monstrative Entstellungen, die bisher weitgehend ignoriert wurden.