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Speaking French in Louisiana, 1720-1955: Linguistic Practices of the Catholic Church
Im Laufe ihrer dreihundertjährigen Geschichte erlebte die katholische Kirche in Louisiana einen langwierigen Wechsel vom Französischen zum Englischen, wobei einige Kirchen in Süd-Louisiana noch bis Mitte des zwanzigsten Jahrhunderts Heirats-, Tauf- und Beerdigungsakten in französischer Sprache anfertigten. Speaking French in Louisiana, 1720-1955" ist ein komplexer und langwieriger Prozess, der ein nuanciertes Bild des Sprachwandels innerhalb der Kirche zeichnet und ihre Praktiken in die soziolinguistische Entwicklung des Staates einordnet.
Durch die Auswertung von drei Jahrhunderten an Zeugnissen aus den Archiven der Erzdiözese New Orleans entdecken die Autoren Beweise für einen außergewöhnlichen hundertjährigen Aufstieg und Fall der Zweisprachigkeit in Louisiana. Jahrhundert erforderten die multiethnischen Laien, Geistlichen und Ordensleute den Gebrauch mehrerer Sprachen in kirchlichen Funktionen, und die Zweisprachigkeit blieb während der Vorkriegszeit ein gewöhnlicher Aspekt des kirchlichen Lebens. Nach dem Bürgerkrieg zeigen die Autoren jedoch einen stetigen Übergang vom Französischen zum Englischen in der Kirche, der zum großen Teil durch eine aktive irische Bevölkerung beeinflusst wurde. Erst Jahrzehnte später, um 1910, begann die Kirche, die englische Einsprachigkeit zu übernehmen, und das Französische verschwand aus dem Gebrauch.
Die umfangreichen Recherchen und Analysen der Autoren stützen sich auf quantitative und qualitative Daten, geografische Modelle, ethnografische Methoden und Kulturwissenschaften. Sie werteten 4.000 überwiegend in französischer Sprache verfasste Briefe aus den Jahren 1720 bis 1859, Sakramentenregister aus mehr als 250 Kirchen, Pfarrberichte, Protokolle von Diözesanräten und unveröffentlichtes Material aus französischen Archiven aus. Die Ergebnisse beleuchten, wie die hierarchische Autoritätsstruktur der Kirche, ihre sozialen Zwänge und die Einstellungen der lokalen Priester und Laien die Aufrechterhaltung und den Wandel der Sprache beeinflussten, insbesondere während der großen politischen und sozialen Entwicklungen des 19. und frühen 20.
Jahrhundert. Speaking French in Louisiana, 1720-1955 geht über die Stereotypen "Triumph des Englischen" oder "Tragödie des Cajun-Französischen" hinaus und zeigt, wie der Süden Louisianas den Sprachgebrauch verhandelte und wie die Christianisierung einen starken sprachlichen und kulturellen Assimilationsfaktor darstellte.