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Women as War Criminals: Gender, Agency, and Justice
Weibliche Kriegsverbrecher sind weitaus häufiger, als wir denken. Vom Holocaust über ethnische Säuberungen auf dem Balkan bis hin zum Völkermord in Ruanda haben Frauen abscheuliche Verbrechen begangen. Nur wenige sind bestraft worden. Diese Frauen bleiben unbemerkt, weil ihre bloße Existenz unsere Annahmen über den Krieg und über Frauen in Frage stellt. Vorurteile über Frauen als friedlich und unschuldig hindern uns daran, Frauen als Kriegsverbrecherinnen zu "sehen" - und verhindern, dass die Justiz nach Konflikten Frauen die Schuld zuweist.
Frauen als Kriegsverbrecherinnen argumentiert, dass Frauen genauso wie Männer in der Lage sind, Kriegsverbrechen und Verbrechen gegen die Menschlichkeit zu begehen. Das Buch stellt nicht nur Annahmen über Frauen als Vermittlerinnen von Frieden und Versöhnung in Frage, sondern hebt auch die geschlechtsspezifische Dynamik des Rechts hervor und zeigt, dass Frauen das Geschlecht geschickt instrumentalisieren können, um nach Kriegsende für bessere Bedingungen und geringere Strafen zu kämpfen.
Das Buch stellt die Rechtsfälle von vier Frauen vor: der Präsidentin (Biljana Plavsic), der Ministerin (Pauline Nyiramasuhuko), der Soldatin (Lynndie England) und der Studentin (Hoda Muthana). Die komplexe Identität jeder einzelnen Frau beeinflusst ihre Behandlung durch das Rechtssystem und ihre Fähigkeit, sich vor Gericht in geschlechtsspezifischer Weise zu verteidigen. Wie Steflja und Trisko Darden zeigen, ist die Justiz nicht blind für das Geschlecht.