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Women in Place: The Politics of Gender Segregation in Iran
Während viel über die Auswirkungen der islamischen Revolution von 1979 auf das Leben im Iran geschrieben wurde, fehlten Diskussionen über das Alltagsleben iranischer Frauen eklatant. Women in Place bietet eine fesselnde Untersuchung der Politik der Geschlechtertrennung und der Rechte der Frauen im heutigen Iran.
Die Autorin Nazanin Shahrokni nimmt uns mit in nach Geschlechtern getrennte Busse, in einen Park, der nur für Frauen zugänglich ist, und vor die verschlossenen Türen von Stadien, in denen es Frauen verboten ist, Fußballspielen von Männern beizuwohnen. Sie zeigt auf, dass der islamische Charakter des Staates mit technokratischen Erfordernissen, pragmatischen Überlegungen zur Lebensfähigkeit des Staates, internationalen Einflüssen und globalen Trends koexistieren, verschmelzen und konkurrieren musste.
Durch eine Nacherzählung der letzten vier Jahrzehnte staatlicher Politik zur Regulierung der Geschlechtergrenzen stellt "Women in Place" die Vorstellung vom iranischen Staat als zu einheitlich, ideologisch und von den gesellschaftlichen Kräften isoliert in Frage und zwingt uns, über den sich wandelnden Platz der Frauen in einer Gesellschaftsordnung nachzudenken, die durch Kapitalismus, staatlich sanktionierten Islamismus und Debatten über Frauenrechte geprägt ist. Shahrokni macht deutlich, wie der Staat bestrebt ist, die Körper und Bewegungen von Frauen ständig zu regulieren und in den Grenzen des "Eigenen" zu halten, während er gleichzeitig in ihren erweiterten Zugang zu öffentlichen Räumen investiert und dafür Anerkennung einfordert.