Bewertung:

Women Beware Women ist eine Tragödie von Thomas Middleton, die am Hof eines italienischen Herzogs spielt und sich auf die historischen Ereignisse um Francesco de Medici und seine umstrittene Ehe mit Bianca Cappello stützt. Das Stück befasst sich mit Themen wie Liebe, Lust, Gewalt und Rache, wobei der Schwerpunkt auf den moralischen Folgen sexuellen Verhaltens liegt. Im Gegensatz zu Shakespeare-Tragödien gibt es hier keinen tragischen Helden, sondern eine Reihe moralisch fehlerhafter Figuren, die ein grausames Schicksal erleiden. Die Erzählung ist reich an politischen Kommentaren und gipfelt in einem blutigen Schluss, der von einer zynischen Hofmaskerade eingerahmt wird.
Vorteile:Das Stück ist eine fesselnde Erkundung der Folgen von Lust und Unmoral, mit einer Erzählung, die historischen Kontext und fiktionale Elemente miteinander verknüpft. Es stellt komplexe Charaktere und moralische Themen vor und zeigt Middletons Fähigkeit, Tragödien mit starken sozialen Kommentaren zu verbinden. Der Einsatz von schwarzem Humor und unzüchtigen Wortspielen verleiht dem Buch Tiefe und unterscheidet es von zeitgenössischen Werken.
Nachteile:Die Leser könnten das Fehlen sympathischer Figuren als Herausforderung empfinden, da der Schwerpunkt auf einer Gruppe moralisch kompromittierter Individuen und nicht auf einem tragischen Helden liegt. Auch die grafischen Darstellungen von Gewalt und sexuellen Themen in dem Stück könnten nicht alle Zuschauer ansprechen, da es von traditionelleren Tragödien abweicht, die Mitleid und Angst hervorrufen.
(basierend auf 3 Leserbewertungen)
Women Beware Women
Middleton, einer der großen Dramatiker der Renaissance, schrieb Tragödien, die sich wesentlich von denen Marlowes oder Shakespeares unterschieden: Sie waren witziger als erstere und ironischer als letztere.
Das Genre der „Bürgertragödie“ kam im achtzehnten Jahrhundert auf, aber Middleton kann für sich in Anspruch nehmen, es geschaffen zu haben: Bianca, die Frau eines mittelmäßigen Handelsvertreters, weckt die Begierde des Herzogs von Florenz und wird seine Mätresse, zunächst heimlich, dann offen und schließlich, nachdem ihr Mann von der intriganten Lady Livia verführt und von Livias Bruder, der Frau des Herzogs, erstochen wurde. Livia plant ihre Rache, und das Stück endet mit einem Bankett und einer Maskerade, die einen Triumph der schwarzen Farce darstellen.
Middletons starke, psychologisch komplexe Frauenfiguren und seine klarsichtige Analyse der Frauenfeindlichkeit werden das heutige Publikum beeindrucken, aber es ist die durchdringende Ironie - ja sogar der Zynismus -, mit der er die Beweggründe von Unterdrücker und Opfer seziert, die ihn so unheimlich modern macht.