
Women in the Pentateuch: A Feminist and Source-Critical Analysis
Zum ersten Mal werden hier literarische Quellenkritik und feministische Bibelauslegung systematisch zusammengeführt.
Unter Berücksichtigung neuerer Trends in der Quellenkritik des Pentateuch unterteilt Shectman die Erzählung in priesterliche und nichtpriesterliche Stränge und verfolgt die Darstellung von Frauen in beiden. In beiden Quellen treten die Frauen in dem Maße, wie Mose in den Vordergrund tritt, zunehmend in den Hintergrund, so dass in Exodus und Numeri weit weniger Frauen vorkommen als in Genesis.
Aus dieser Studie geht auch ein starker Kontrast zwischen den Quellen hervor: Nicht-P enthält viele voll entwickelte Erzähltraditionen, die sich auf Frauen konzentrieren, insbesondere solche, die mit der Geburt zu tun haben, was auf eine ursprüngliche Gattung von Erzählungen hinweist, die nur biblische Frauen betreffen. Mit der Zusammenführung der Traditionen im Pentateuch gehen diese jedoch in den patriarchalischen Traditionen auf und gipfeln in Genesis 17, der programmatischen Erklärung der Verheißung und des Bundes in P. P schränkt die Rolle der Frau, die im Nicht-P erhalten geblieben ist, erheblich ein.
Dieser Unterschied zwischen den Quellen ist in erster Linie das Ergebnis einer zunehmenden Zentralisierung: Während das Material aus dem Nicht-P eine Zeit widerspiegelt, bevor sich die Zentralisierung verfestigt hatte, hat sich die Zentralisierung in P durchgesetzt, mit dem Ergebnis, dass die Rolle der Frau stärker eingeschränkt ist. Neben einer neuen und detaillierten quellenkritischen Analyse der Frauen im Pentateuch bietet dieses Buch auch einen detaillierten Überblick über die feministische Bibelkritik von Elizabeth Cady Stanton bis zur Gegenwart, der für alle nützlich ist, die sich für die Geschichte der Bibelauslegung, insbesondere der feministischen, interessieren.