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Women in Weimar Fashion: Discourses & Displays in German Culture, 1918-1933
In der Weimarer Republik wurde die Mode nicht nur durch die verschiedenen Massenmedien - Film, Zeitschriften, Werbung, Fotografie und Populärliteratur - manipuliert, sondern entwickelte sich auch zu einem mächtigen Medium für die Selbstdarstellung von Frauen. Schriftstellerinnen und Journalistinnen wie Helen Grund, Irmgard Keun, Vicki Baum, Elsa Maria Bug und viele andere kommentierten die aktuelle Mode auf anspruchsvolle, selbstreflexive Weise.
Indem sie regelmäßig in der illustrierten Presse und der Populärliteratur zu diesen Themen publizierten, veränderten sie traditionelle Genres und schufen sich einen bedeutenden öffentlichen Raum. In diesem Buch werden paradigmatische Konzepte der deutschen Moderne wie die Flaniermeile, das Feuilleton und die Neue Sachlichkeit im Lichte von Primärmaterial neu bewertet, das bei Archivrecherchen zutage gefördert wurde: Modevignetten, Essays, Kurzgeschichten, Reiseberichte, Romane, Filme, Dokumentationen, Wochenschauen und Fotografien.
Im Gegensatz zu anderen Studien zur Weimarer Kultur, die die entscheidende Rolle der Mode ignoriert haben, schlägt das Buch eine neue Genealogie der weiblichen Moderne vor, indem es sich auf den Diskurs und die Praxis der Weimarer Mode konzentriert, in der die Frauen von Objekten des männlichen Voyeurismus zu Subjekten mit komplexen, ambivalenten und sich ständig verändernden Erfahrungen der großstädtischen Moderne wurden. Mila Ganeva ist außerordentliche Professorin für Deutsch an der Miami University, Oxford, Ohio.