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Women, Mysticism, and Hysteria in Fin-De-Sicle Spain
Frauen, Mystik und Hysterie im Spanien des Fin de Siecle zeigt, dass die Umdeutung der weiblichen Mystik in Hysterie und Nymphomanie im Spanien des späten 19. und frühen 20.
Jahrhunderts Teil eines größeren Projekts zur Unterdrückung der wachsenden weiblichen Emanzipationsbewegung war, indem das weibliche Subjekt sexualisiert wurde. Diese archivgeschichtliche Arbeit beleuchtet das Phänomen in medizinischen, sozialen und literarischen Texten jener Zeit und zeigt, dass trotz der Feindseligkeit vieler Liberaler gegenüber der Kirche säkulare Ärzte und Intellektuelle auffallend ähnliche Paradigmen anwandten wie jene, mit denen die frühneuzeitliche spanische Kirche die weibliche Mystik als dämonische Besessenheit geißelte.
Die Autorin Jennifer Smith verweist moderne Historiker auch auf die Schriften von Emilia Pardo Bazan (1851-1921) als einer Denkerin, deren Werk das subversive Potenzial der Mystik in Bezug auf die patriarchalische Ordnung aufzeigt. Im Gegensatz zu ihren männlichen Kollegen lehnte Pardo Bazan die Hysteriediagnose ab und propagierte die Mystik als einen Weg zur persönlichen Entwicklung und Selbstverwirklichung der Frau.