Bewertung:

Das Buch untersucht die Verbindungen zwischen dem Jazz, insbesondere dem Hard Bop, und der Bürgerrechtsbewegung und konzentriert sich dabei auf die Entwicklung einer „schwarzen Ästhetik“ im Jazz während der 1950er, 60er und 70er Jahre. Er untersucht bedeutende Persönlichkeiten wie Charles Mingus und John Coltrane und hebt ihren politischen Aktivismus und ihren Beitrag zum Jazz hervor. Das Buch bietet zwar einen umfassenden Überblick über diese Ära, driftet aber gelegentlich in weniger relevante Bereiche ab und wirkt manchmal etwas ausschweifend.
Vorteile:Eine eingehende Untersuchung der Verbindung zwischen Jazz und sozialen Bewegungen, detaillierte Profile der wichtigsten Jazzfiguren, anregend für Jazzfans, die sich für musikalische und politische Entwicklungen interessieren, und Hervorhebung wichtiger Werke mit politischer Bedeutung.
Nachteile:Manchmal wirkt es ausufernd und diffus, kann vom Thema abdriften, nicht alle Beispiele werden den Lesern vertraut sein, und es fehlt eine Untersuchung des politischen Engagements weißer Jazzmusiker.
(basierend auf 1 Leserbewertungen)
Freedom Is, Freedom Ain't: Jazz and the Making of the Sixties
In dem langen Jahrzehnt zwischen Mitte der fünfziger und Ende der sechziger Jahre veränderte der Jazz mehr als nur seinen Klang. Das Zeitalter von Max Roachs Freedom Now Suite, John Coltranes A Love Supreme und Charles Mingus' The Black Saint and the Sinner Lady war eine Zeit, in der der Jazz sowohl neu kämpferisch als auch neu verführerisch wurde und sein Beispiel die sozialen Dramen der Bürgerrechtsbewegung, der Black-Power-Bewegung und der Gegenkultur kraftvoll prägte.
Freedom Is, Freedom Ain't ist das erste Buch, das die umfassende Geschichte dieser Periode in der Jazz- und amerikanischen Geschichte erzählt. Im Mittelpunkt der Geschichte stehen Jazzmusiker wie Coltrane und Mingus, die die Konventionen für Improvisation und Komposition umschrieben und versuchten, den Jazz mit jener düsteren Ausgelassenheit zu erfüllen, die als "Soul" bekannt ist. Scott Saul beschreibt, wie diese und andere Jazzmusiker dieser Zeit einen komplexen kulturellen Balanceakt vollzogen: utopisch und skeptisch, rassistisch und kosmopolitisch versuchten sie, eine Kunst zu schaffen, die den Aufschwung zu etwas Kraftvollem machen würde, das in seiner Überzeugung unbestreitbar und in seiner Suche nach neuen Möglichkeiten experimentell ist.
Freedom Is, Freedom Ain't betrachtet diese Musiker und ihre Verbündeten als kulturelle Front der Bürgerrechtsbewegung, als eine Konstellation von Künstlern und Intellektuellen, deren Freiheitsvorstellungen sich gegen den Konsens des Kalten Krieges stellten, der auf rationale Verwaltung und kollektive Sicherheit setzte. Das Buch fängt die soziale Resonanz der Verbindung von Disziplin und Spiel in der Musik ein und vermittelt die künstlerische und historische Bedeutung der Jazzkultur zu Beginn und im Herzen der sechziger Jahre.