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Free Love: The Story of a Great American Scandal
Ein ironischer, lehrreicher und äußerst unterhaltsamer Bericht über "einen der sensationellsten Prozesse in der amerikanischen Geschichte" (New York Times Book Review).
In der Nacht des 3. Juli 1870 gestand Elizabeth Tilton ihrem Mann, dass sie eine Affäre mit ihrem Pastor Henry Ward Beecher hatte. Dieses Geheimnis sollte Amerika bald in Atem halten, denn Beecher war der berühmteste Prediger seiner Zeit, Gründer der angesagtesten Kirche in Brooklyn Heights, Präsidentschaftskandidat, ein einflussreicher Befürworter der Abolition und Anführer der Kampagne für das Frauenwahlrecht. Als Beecher versuchte, die Tiltons zum Schweigen zu bringen, war es ein Flüsternetzwerk von Suffragetten, insbesondere Susan B. Anthony und Elizabeth Cady Stanton, die die Nachricht von der Affäre verbreiteten, und es war die radikale Victoria Woodhull - eine unverblümte Verfechterin der "freien Liebe" -, die dies als politischen Sprengstoff nutzte, um den Mythos der Monogamie in der politischen Elite zu zerstören. Ihre öffentlichen Anschuldigungen führten zu noch mehr öffentlichen Prozessen, die das Land schockierten und die fortschrittlichsten Denker der Epoche spalteten.
1953 griff der Journalist Robert Shaplen die Tilton-Beecher-Affäre in einer Reihe von Artikeln für den New Yorker wieder auf und stützte sich dabei auf 3.000 Seiten zeitgenössischer Berichte - Gerichtsprotokolle, Liebesbriefe, Zeitungsberichte und Illustrationen, sogar politische Karikaturen -, um einen Skandal wiederzubeleben, der die amerikanische Reformbewegung erschütterte, und um einen Strang der kulturellen DNA Amerikas aufzudecken, der bis heute erkennbar ist.