Bewertung:

Das Buch ist eine eindringliche Auseinandersetzung mit den historischen und aktuellen Fragen der medizinischen Einwilligung und Ausbeutung, insbesondere bei Randgruppen. Es unterstreicht die Bedeutung einer informierten Einwilligung und die Notwendigkeit, sich der Ungerechtigkeiten im Gesundheitssystem bewusst zu werden.
Vorteile:Das Buch ist gut recherchiert, informativ und zeitgemäß und bietet eine gründliche Perspektive auf medizinische Einwilligung und Ausbeutung. Es ist fesselnd, mit detaillierten Geschichten und einfühlsamen Analysen, die die Leser befähigen, fundierte Entscheidungen über ihre Gesundheitsversorgung zu treffen. Viele Leser fanden es fesselnd und konnten es nicht aus der Hand legen.
Nachteile:Einige Rezensenten hielten das Buch für voreingenommen und unausgewogen und vermissten eine faire Untersuchung der komplexen Zusammenhänge bei medizinischen Entscheidungen. Es wird befürchtet, dass die starke Position des Autors von einer nuancierteren Diskussion der Themen ablenken könnte.
(basierend auf 7 Leserbewertungen)
Carte Blanche: The Erosion of Medical Consent
Dringend, alarmierend, fesselnd und unverzichtbar. -- Ibram X. Kendi.
Pflichtlektüre, um den Kontext dieser Pandemie zu verstehen. -- Jelani Cobb
Carte Blanche ist die alarmierende Geschichte, wie das Recht der Amerikaner, „Nein“ zu riskanter medizinischer Forschung zu sagen, verletzt wird. Das Recht der Patienten, ihre Zustimmung zu geben oder zu verweigern, sollte eigentlich gesetzlich geschützt sein, aber seit Jahrzehnten werden medizinische Forschungen an Traumaopfern - bei denen es sich überproportional häufig um People of Color handelt - ohne ihre Zustimmung oder gar ihr Wissen durchgeführt.
Harriet A. Washington, die Autorin von Medical Apartheid, deckt erneut eine groß angelegte Verletzung von Patienten-, Bürger- und Menschenrechten auf. Sie enthüllt, dass der Missbrauch zuerst beim Militär begann: Im Jahr 1990 zwang das Verteidigungsministerium den Bodentruppen, die in den Persischen Golf zogen, einen experimentellen Milzbrand-Impfstoff auf. Nachdem ein Schlupfloch im Bundesgesetz von 1996 die Durchführung von Forschungsarbeiten auch an Privatpersonen, insbesondere an Traumapatienten, erlaubte, drängte das Militär darauf, den gefährlichen und manchmal tödlichen Blutersatzstoff PolyHeme ohne Zustimmung an Zivilisten zu testen, wobei es ihn stillschweigend an mehr als 20.000 nicht einwilligenden Opfern anwendete. Seitdem haben mehr als ein Dutzend Studien das 1996 geschaffene Schlupfloch genutzt, um Patienten ohne deren Wissen riskante und potenziell tödliche Medikamente zu verabreichen, insbesondere People of Color, von denen viele bereits ein berechtigtes Misstrauen gegenüber rassistischen Vorurteilen in der Medizin hegten. Carte Blanche ist eine Entlarvung eines medizinischen Forschungssystems in den USA, das immer wieder bewiesen hat, dass man ihm nicht trauen kann.