
Freedom of Expression in Islam: Challenging Apostasy and Blasphemy Laws
In muslimischen Ländern werden Apostasie- und Blasphemiegesetze mit der Begründung verteidigt, dass sie auf der islamischen Scharia beruhen und dem Schutz der Religion dienen. Doch Blasphemie- und Apostasiegesetze können sowohl zur Unterdrückung von Gedanken und Debatten als auch zur Schikanierung religiöser Minderheiten sowohl innerhalb als auch außerhalb des Islams eingesetzt werden. Dieses Buch mit Beiträgen von muslimischen Gelehrten, Experten und Aktivisten setzt sich kritisch und konstruktiv mit den theologischen, historischen und rechtlichen Überlegungen auseinander, die hinter den restriktivsten staatlichen Gesetzen in aller Welt stehen, um neue Denkansätze zu eröffnen.
Das Buch konzentriert sich auf den Kampf innerhalb muslimischer Gesellschaften in Iran, Ägypten, Pakistan und Indonesien, wo Blasphemie- und Apostasiegesetze mächtigen Gruppen dazu dienen, abweichende Meinungen zum Schweigen zu bringen und kritisches Denken zu unterdrücken. Der erste Teil des Buches befasst sich mit der Entwicklung des Gesetzes unter wechselnden historischen Umständen und gibt einen Überblick über die Interpretationen von Koranversen, die die Religionsfreiheit zu bestätigen scheinen. Der zweite Teil untersucht die gegenwärtige Politik und Praxis der Verfolgung von angeblichen Gotteslästerern und/oder Apostaten in muslimischen Ländern. Der dritte Teil wirft einen Blick in die Zukunft und darauf, wo Reformen des Gesetzes möglich sein könnten.
Debatten über den Islam und das Recht auf freie Meinungsäußerung werden oft in den polarisierenden Begriffen Rechte gegen Religion, Ost gegen West geführt. Dieser Band vermeidet solche Ansätze, indem er eine vielfältige Gruppe muslimischer Wissenschaftler und Aktivisten zusammenbringt, die über das Wissen, das Engagement und den Mut verfügen, repressive Interpretationen der Religion anzufechten und eine Ressource für die Rückgewinnung des Menschenrechts auf Meinungs- und Glaubensfreiheit zu bieten.