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Friends and Foes: How Congress and the President Really Make Foreign Policy
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Die Außenpolitik in der Zeit nach dem Kalten Krieg ist äußerst komplex, und das gilt auch für die Institutionen, die für die Steuerung und Verwaltung der Beziehungen Amerikas zu anderen Ländern mitverantwortlich sind. Die politischen Entscheidungsträger kämpfen innerhalb durchlässiger und zersplitterter Institutionen, in denen die Politik stärker von Gruppen gleichgesinnter Personen als von disziplinierten Organisationen bestimmt wird. Die politischen Parteien des Landes sind in der Außenpolitik tief gespalten und nicht in der Lage, eine kohärente Vision für die Zukunft zu schmieden. Der Kongress ist zunehmend entlang ideologischer Linien polarisiert, während die traditionelle internationalistische Außenpolitik eine abgeschnittene politische Mitte umspannt. Nur wenige Aspekte der US-Politik sind umstrittener oder kontroverser als die jeweilige Rolle des Kongresses und der Exekutive bei der Formulierung der Außenpolitik. In diesem komplexen Umfeld betrachten Wissenschaftler, Experten und politische Entscheidungsträger die öffentlichen und öffentlichkeitswirksamen Auseinandersetzungen zwischen dem Kongress und dem Präsidenten als Indikator für die Zukunft der US-Außenpolitik. In Wirklichkeit wird die Außenpolitik oft unter Ausschluss der Öffentlichkeit gestaltet, debattiert und gemacht. In Friends and Foes (Freunde und Feinde) verlagert Rebecca K. C. Hersman den Fokus weg von schlagzeilenträchtigen Ereignissen und Meinungsverschiedenheiten hin zu den alltäglichen Interaktionen, die das Rückgrat der Politikgestaltung bilden. Anhand zahlreicher Beispiele und Anekdoten veranschaulicht Hersman die Ebbe und Flut der außenpolitischen Entwicklung.
Sie enthält auch drei ausführliche Fallstudien aus der Mitte der 1990er Jahre: die umstrittene Übergabe von drei US-Kriegsschiffen an die Türkei, den Streit über die Lockerung der Sanktionen gegen Pakistan aufgrund der Bedenken über die nukleare Weiterverbreitung dieses Landes und den Kampf um das Chemiewaffenübereinkommen 1995-97. Das Buch beleuchtet auch die Rolle der Medien bei der Beeinflussung der außenpolitischen Entscheidungsfindung. Entgegen der landläufigen Meinung, dass ein Präsident und ein Kongress derselben politischen Partei am besten in der Lage sind, "Dinge durchzusetzen", wirft "Friends and Foes" ein neues Licht auf die institutionelle Dynamik und die Konflikte.