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Friendship and Community
"Ich gehe davon aus, dass historische Quellen menschliche Gefühle vermitteln können, auch wenn es fruchtlos ist, einzelne Freunde zu psychologisieren oder vollständige Erklärungen über ihre Motive zu finden. Ich nehme einfach an, dass einige mittelalterliche Christen, weil sie an Freundschaft glaubten und das Bedürfnis danach verspürten, Freundschaften sowohl praktizierten als auch auslebten" - aus der neuen Einleitung.
Menschen haben schon immer persönliche Freundschaften geschlossen. Einige Kulturen haben Zeugnisse philosophischer Diskussionen hinterlassen, andere haben nur private oder halböffentliche Briefe überliefert. Vergleicht man diese, so erkennt man den Einfluss der Gesellschaft, in der die Schreiber lebten, ihre Möglichkeiten und ihre Beschränkungen. Die Klostermönche des mittelalterlichen Europas, die ein reiches literarisches Erbe zu diesem Thema hinterlassen haben, mussten stets der überwältigenden Tatsache der Gemeinschaft Rechnung tragen. Brian Patrick McGuire stellt fest, dass mittelalterliche Männer und Frauen auf der Suche nach Freunden und Freundschaft auch nach Selbsterkenntnis, Lebensfreude, Gemeinschaft und Gotteserfahrung strebten.
Das 1988 erstmals veröffentlichte Werk Freundschaft und Gemeinschaft wurde breit diskutiert und hat das aktuelle Interesse der Mediävisten am Thema Freundschaft geweckt. Es hat auch andere Bereiche der mittelalterlichen Geschichte beeinflusst, darunter das Mönchtum, die Spiritualität, die Psychologie und die Beziehung zwischen Selbst und Gemeinschaft. In einer neuen Einleitung zur Cornell-Ausgabe gibt McGuire einen Überblick über die kritischen Reaktionen auf die Originalausgabe und die anschließende Forschung zum Thema mittelalterliche Freundschaft.