
Making Peace with Referendums: Cyprus and Northern Ireland
Volksabstimmungen sind in den heutigen Friedensprozessen zu einem unbestreitbar wichtigen und vielleicht unausweichlichen friedensstiftenden Instrument geworden. Daher ist es von entscheidender Bedeutung, die Art und Weise zu verstehen, in der die Ergebnisse von Referenden durch Friedensverhandlungen geformt werden.
Anhand von zwei Fallstudien präsentiert Amaral eine empirisch reichhaltige vergleichende Analyse des Annan-Plans in Zypern und des Karfreitagsabkommens in Nordirland. Sie untersucht die Verhandlungen und bietet neues Interviewmaterial mit wichtigen politischen und zivilen Persönlichkeiten, die in beiden Fällen an den Friedensverhandlungen und den Referendumskampagnen beteiligt waren. Amaral argumentiert, dass Volksabstimmungen für die traditionellen geheimnisvollen und ausgrenzenden Friedensverhandlungen, bei denen die Öffentlichkeit nicht einbezogen und aufgeklärt wird, ungeeignet sind.
Sie erfordern vielmehr integrative Verhandlungen, die ein breites Spektrum von politischen Akteuren und der Zivilgesellschaft bereits in den frühen Phasen des Prozesses einbeziehen. Mit diesem friedensstiftenden Ansatz können Volksabstimmungen Gesellschaften in Konflikten positiv beeinflussen und einen entscheidenden Schritt zu einem dauerhaften Frieden darstellen.