
Pious Traders in Medicine: A German Pharmaceutical Network in Eighteenth-Century North America
Dieses Buch erzählt die Geschichte von zwei Generationen pietistischer Geistlicher, die im 18. Jahrhundert aus Halle in Brandenburg-Preußen in die deutschen Gemeinden Nordamerikas entsandt wurden. In Verbindung mit ihrem kirchlichen Amt erbrachten diese Geistlichen medizinische Dienstleistungen unter Verwendung von Arzneimitteln und medizinischen Texten, die sie aus Europa mitbrachten. Ihre Praxis ist ein Beispiel dafür, wie sich in Nordamerika unterschiedliche medizinische Märkte und medizinische Kulturen entwickelten.
Im Mittelpunkt der Geschichte steht das Franckesche Waisenhaus, eine berühmte religiöse und philanthropische Stiftung, die 1696 in Halle gegründet wurde. Pharmazeutika aus Halle wurden in ganz Europa als Teil eines Handelsunternehmens hergestellt und verkauft, um Franckes wohltätige Ziele zu unterstützen. Der Ruf Halles für die gleichbleibende Qualität und Sicherheit seiner Produkte verbreitete sich bald in Nordamerika, wo sich Männer und Frauen aktiv an der medizinischen Versorgung der lutherischen und reformierten Gemeinden entlang der Ostküste, vor allem im Hinterland von Pennsylvania, New Jersey, Maryland und Virginia, beteiligten. Die Geschichte setzt sich bis etwa 1810 fort, als der nordamerikanische Klerus von Halle vom Mutterhaus unabhängig geworden war und die amerikanische medizinische Praxis und Ausbildung ihren eigenen Weg zu gehen begann.
Wilson stützt sich auf eine Vielzahl von Korrespondenzen, Handelsbüchern und Tagesbüchern in europäischen und amerikanischen Archiven. Durch diese Aufzeichnungen ermöglicht sie es uns, die Erfahrungen der Männer und Frauen als Patienten und Praktiker aus erster Hand zu erfahren. Das Ergebnis ist ein seltener Einblick in die Welt der deutschen Medizin und des Arzneimittelhandels im Nordamerika des achtzehnten Jahrhunderts.