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Frontiers of Boyhood, 7: Imagining America, Past and Future
Als Horace Greeley seine berühmte Aufforderung „Go West, young man, and grow up with the country“ (Geh nach Westen, junger Mann, und wachse mit dem Land auf) veröffentlichte, war die Grenze bereits ein Synonym für eine bestimmte Art idealisierter amerikanischer Männlichkeit. Doch Greeleys Ermahnung traf auch die Stimmung in der Bevölkerung, die sich mit den sich wandelnden Vorstellungen von amerikanischer Jungenschaft auseinandersetzte; für viele Erzieher, Politiker und Eltern schien die richtige Erziehung von Jungen ein entscheidender Schritt zur Sicherung der Zukunft der wachsenden Nation zu sein. In diesem Buch werden diese Erzählungen über die amerikanische Kindheit und die Mythologie des Grenzlandes neu beleuchtet, um zu zeigen, wie sie gegeneinander und miteinander wirkten - und wie dieses Zusammenspiel die Vorstellungen über den nationalen Charakter, die Identität und den Fortschritt prägte.
Die Überschneidung von Ideen über die Kindheit und die Grenze war zwar komplex und vielschichtig, wurde aber von einer verblüffenden Vorstellung beherrscht: Im Westen würden Jungen zu Männern heranwachsen und die junge Nation würde sich ausbreiten, um ihr Versprechen zu erfüllen. Frontiers of Boyhood erforscht diesen Mythos und seine Implikationen und Verzweigungen anhand der Geschichte des Westens, der Kindheitsforschung und eines reichen kulturellen Archivs.
Das Buch zeigt überraschende Überschneidungen zwischen amerikanischer Grenzmythologie und historischen Vorstellungen über die Entwicklung von Kindern auf und bietet eine neue Perspektive auf William „Buffalo Bill“ Codys Einfluss auf Kinder und Kindheit, auf das Phänomen der „American Boy Books“, auf die nach Ethnie und Geschlecht differenzierte Rolle von Kinderdarstellern in Wildwest-Ausstellungen und auf die kulturelle Arbeit des Jungenspiels, wie sie in Pfadfinderorganisationen und beim Einsatz von Massenspielzeug zu beobachten ist.
Diese sich gegenseitig verstärkenden und verkomplizierenden Stränge, die durch ein breites Spektrum kultureller Modi - von sozialer und wissenschaftlicher Theorie bis hin zur Massenunterhaltung - verfolgt werden, führen zu einem neuen Verständnis dafür, wie die sich verändernden amerikanischen Vorstellungen von der Jungenschaft und der westlichen Grenze zusammengewirkt haben, um fesselnde Geschichten über die Vergangenheit der Nation und ihre imaginierte Zukunft zu produzieren.