Bewertung:

Derzeit gibt es keine Leserbewertungen. Die Bewertung basiert auf 2 Stimmen.
Early Greek Alphabetic Writing: A Linguistic Approach
Der Großteil der Forschung über die frühe griechische Schrift hat sich auf die Frage nach dem Ursprung des "griechischen Alphabets" konzentriert, anstatt die Vielfalt der Schriftsysteme anzuerkennen, die im geometrischen und archaischen Griechenland entstanden sind. Die Erforschung der so genannten epichorischen Schriften wurde von Kirchhoff im 19.
Jahrhundert eingeleitet und erlebte ihren Höhepunkt in den 1960er Jahren mit den Arbeiten von Jeffery und Guarducci. Die jüngsten epigraphischen Funde und die neuen Möglichkeiten, die die digitalen Werkzeuge bieten, machen jedoch eine neue, umfassende Untersuchung dieser Alphabete erforderlich. Im Gegensatz zu früheren Forschungen, die sich hauptsächlich mit der Paläographie befassten, wird in diesem Buch eine linguistische Analyse der epichorischen Alphabete vorgelegt, die den neuesten Trends in der Grapholinguistik und der Methodologie der vergleichenden Graphematik folgt.
Letztere ist ein Zweig der Schriftsystemforschung, der sich auf die Beziehung zwischen Graphemen und den Werten, die sie darstellen, konzentriert und diese in verschiedenen Schriftsystemen vergleicht.
In dieser Studie werden die verschiedenen griechischen Alphabete in ihren frühesten Stadien, d. h.
im 8. und 7. Jahrhundert v.
Chr., verglichen, wobei auch andere zeitgleiche Alphabete, wie die des Phrygischen, Eteokretischen und der italischen Sprachen, berücksichtigt werden. Durch die Analyse der Daten der epigraphischen Texte, die im chronologischen Rahmen dieser Arbeit datiert wurden, ist es möglich, die verschiedenen Notationssysteme zu identifizieren, die die Griechischsprechenden entwickelt haben, um ihre Dialekte schriftlich darzustellen. Dadurch ergeben sich neue Erkenntnisse über die von diesen Gemeinschaften geschaffenen Innovationen und die verschiedenen alphabetischen Traditionen in Griechenland und im gesamten Mittelmeerraum.
Die Schlussfolgerung des Buches unterstreicht die Notwendigkeit, diese regionalen Alphabete unabhängig voneinander zu studieren, anstatt sie als Teil eines einheitlichen Ganzen - des „griechischen Alphabets“ - zu betrachten, das damals nicht existierte, und schafft eine neue Linie für künftige Forschungen, die darauf abzielen, sie individuell in die Ökologie der antiken mediterranen Alphabete einzubetten.