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You Don't Have to Go to Mars for Love
Die Gedichte der preisgekrönten Dichterin Yona Harvey in ihrem mit Spannung erwarteten Buch You Don't Have to Go to Mars for Love folgen einer namenlosen Protagonistin auf ihrer multidimensionalen, afro-futuristischen Reise. Ihre Geschichte sprengt die Grenzen, die einem schwarzen, weiblichen Körper wie dem ihren normalerweise gesetzt sind.
Halb Superheldin, halb geheime Identität, begegnet sie abseitigen, spekulativen Realitäten, die sie in Gedichten auf die Probe stellen, die wie die Panels eines Comics wirken. Die Musik führt den Leser durch große und kleine emotionale Bögen, die durch lyrische Experimente immer wieder in Frage gestellt werden. Harvey überlagert ihre Gedichte mit einem Chor von Frauenstimmen.
Ihr kunstvoller Einsatz von Refrains unterstreicht die Bedeutungsfindung und -verdopplung der Protagonistin: "Wer bin ich, dass ich das sagen kann? Das Auge irrt sich oft. Oder ist es der Verstand? Immer begierig zu interpretieren." Unser Held wird gefangen genommen, entkommt, taucht, begibt sich in den Weltraum, und am anderen Ende seiner Reise taucht er wieder auf und ruft die Götter an: "Verspottet die Haie & wenn die Gletscher schmelzen, / werden wir alle Gottesflüsse heimsuchen.".