Bewertung:

Chantal Mouffes Buch „Für einen linken Populismus“ befasst sich mit den Herausforderungen des Rechtspopulismus und fordert eine linkspopulistische Antwort. Während einige Leser das Buch als zeitgemäß und zum Nachdenken anregend empfinden, sind andere der Meinung, dass es ihm an Tiefe und empirischen Beispielen zur Untermauerung seiner Argumente mangelt.
Vorteile:Das Buch theoretisiert das Potenzial der Linken, den Rechtspopulismus zu überwinden, indem sie für eine radikale Ausweitung der Demokratie eintritt. Es ist leicht zu lesen und dient als Manifest für Linke im gegenwärtigen politischen Klima. Mouffes Ansatz wird als aufschlussreich angesehen, insbesondere ihre Betonung der Notwendigkeit einer agnostischen Debatte und ihre Kritik am Neoliberalismus. Einige Leser halten das Buch für eine Pflichtlektüre für Progressive.
Nachteile:Kritiker bemängeln, das Buch sei zu kurz und biete nicht genügend empirische Details oder anschauliche Beispiele für erfolgreiche linkspopulistische Bewegungen. Einige sind der Meinung, dass es zu viel Vorwissen über seine Theorien voraussetzt und wenig praktische Anleitungen bietet. Andere finden es als eigenständiges Werk nicht besonders überzeugend, sondern eher als Nachschlagewerk geeignet.
(basierend auf 5 Leserbewertungen)
For a Left Populism
Was ist der „populistische Moment“ und was bedeutet er für die Linke?
Wir erleben derzeit in Westeuropa einen „populistischen Moment“, der die Krise der neoliberalen Hegemonie signalisiert. Die zentrale Achse des politischen Konflikts wird zwischen Rechts- und Linkspopulismus verlaufen. Indem eine Grenze zwischen „dem Volk“ und „der Oligarchie“ gezogen wird, könnte eine linkspopulistische Strategie die vielfältigen Kämpfe gegen Unterordnung, Unterdrückung und Diskriminierung zusammenführen.
Diese Strategie erkennt an, dass der demokratische Diskurs eine entscheidende Rolle im politischen Imaginären unserer Gesellschaften spielt. Durch die Bildung eines kollektiven Willens und die Mobilisierung gemeinsamer Gefühle zur Verteidigung von Gleichheit und sozialer Gerechtigkeit wird es möglich sein, die vom Rechtspopulismus geförderte fremdenfeindliche Politik zu bekämpfen.
Indem dieser „populistische Moment“ die politischen Grenzen neu zieht, deutet er auf eine „Rückkehr des Politischen“ nach Jahren der Postpolitik hin. Eine solche Rückkehr kann den Weg für autoritäre Lösungen ebnen - durch Regime, die liberal-demokratische Institutionen schwächen -, sie könnte aber auch zu einer Bekräftigung und Ausweitung demokratischer Werte führen.