Bewertung:

Das Buch ist eine Sammlung von Essays von Blair Kamin, die sich mit der Architektur Chicagos befassen und nachdenkliche Kritiken und Überlegungen zur Stadtgestaltung enthalten. Der Schwerpunkt liegt auf der Gleichberechtigung im städtischen Raum, und es werden sowohl lokale als auch globale Themen aufgegriffen. Einige Leser sind jedoch der Meinung, dass das Buch keine neuen Inhalte bietet, da die Essays bereits zuvor veröffentlicht wurden, was zu gemischten Gefühlen über seinen Wert führt.
Vorteile:⬤ Nachdenkliche und kritische Einblicke in die urbane Architektur
⬤ wunderschön präsentiert mit exzellenten Fotografien von Lee Bey
⬤ fängt den Weg des Wandels ein und betont die Gleichheit
⬤ empfohlen für Architekturliebhaber und diejenigen, die sich für Stadtdesign interessieren.
⬤ Enthält größtenteils bereits veröffentlichte Inhalte
⬤ einige Leser sind der Meinung, dass sich der Kauf nicht lohnt und halten es für eine Geldschneiderei
⬤ begrenzte neue Beiträge von Lee Bey
⬤ könnte von einer dynamischeren Präsentation konkurrierender Ideen profitieren.
(basierend auf 5 Leserbewertungen)
Who Is the City For?: Architecture, Equity, and the Public Realm in Chicago
Eine anschaulich illustrierte Zusammenarbeit zwischen zwei der berühmtesten Architekturkritiker Chicagos wirft einen klugen und schonungslosen Blick auf Ungerechtigkeiten in der gebauten Umwelt und versucht, sie zu korrigieren.
Von seinen öffentlichkeitswirksamen Auseinandersetzungen mit Donald Trump über seine aufschlussreiche Würdigung von Frank Lloyd Wright bis hin zu den Schlagzeilen über Chicagoer Megaprojekte wie Lincoln Yards hat der mit dem Pulitzer-Preis ausgezeichnete Architekturkritiker Blair Kamin die Leser seit langem mit seinen aufschlussreichen Kommentaren informiert und erfreut. Kamins neuester Sammelband Who Is the City For? versammelt nicht nur fünfundfünfzig seiner bemerkenswertesten Kolumnen für die Chicago Tribune aus dem vergangenen Jahrzehnt, sondern kombiniert seine Worte mit eindrucksvollen neuen Bildern des Fotografen und Architekturkritikers Lee Bey, Kamins früherem Rivalen bei der Chicago Sun-Times. Gemeinsam zeichnen sie ein aufschlussreiches Porträt Chicagos, das über die glamouröse Innenstadt und die dramatischen Bauten renommierter Architekten wie Jeanne Gang hinausgeht und auch die kulturell vielfältigen Stadtteile mit einbezieht, darunter auch bescheidene Bauten, die mit berühmten Persönlichkeiten der schwarzen Geschichte der Stadt in Verbindung gebracht werden, wie etwa Emmett Till.
Das Herzstück des Buches ist sein weitreichender Ansatz für ein zentrales Konzept im zeitgenössischen politischen und architektonischen Diskurs: Gerechtigkeit. Kamin plädiert für ein weit gefasstes Verständnis des Begriffs, das sowohl die gemeinsam genutzten Räume des öffentlichen Raums als auch die dringende Notwendigkeit des Wiederaufbaus schwarzer und brauner Stadtviertel, die durch jahrzehntelange Diskriminierung und Desinvestition verwüstet wurden, in den Vordergrund stellt. "Im besten Fall", so schreibt er in der Einleitung des Buches, "kann der öffentliche Raum als ausgleichende und demokratisierende Kraft dienen. Er kann die Freuden des Lebens verbreiten und Würde verleihen, unabhängig von Ethnie, Einkommen, Glaube oder Geschlecht. Auf diese Weise kann der öffentliche Raum den Gesellschaftsvertrag fördern - die Vorstellung, dass wir mehr sind als unser individuelles Selbst, dass unser gemeinsames Menschsein in einer gemeinsamen Basis zum Ausdruck kommt. Doch die Realität in Chicago bleibt, wie das Beispiel Who Is the City For? eindrucksvoll zeigt, oft schmerzlich hinter diesem Ideal zurück.