
Fear, Anomaly, and Uncertainty in the Gospel of Mark
Douglas Geyers aufschlussreiche Analyse von Markus 4,35-6,56 erklärt, warum das Evangelium so endet, wie es in den frühesten Manuskripten steht - abrupt, in 16,8, mit den Worten "denn sie fürchteten sich". Dieser Schluss mit den Frauen, die "zitternd und staunend" aus dem leeren Grab fliehen, gilt seit langem als "problematisch", und in den verschiedenen Versuchen, ihn umzuschreiben, ist Markus 16 zu einer Quelle unendlichen Unheils geworden.
Geyers Arbeit stützt sich auf eine umfangreiche Literatur über Angst, Anomalie, Terror und Schrecken in der antiken Welt, um zu zeigen, dass dieses Ende ein durchgängiges, übergeordnetes Thema des Markusevangeliums ist. Bei Markus sehen und hören wir die Geschichte Jesu mit den Augen und Ohren der römischen Welt. Geyer bringt die Literatur dieser Welt auf eine Weise zur Geltung, die seinen Lesern hilft zu verstehen, was Markus tut und wie die Geschichte, die er erzählt, seine Leser und Hörer in der Antike und in der Moderne (und "Postmoderne") weiterhin berührt.
Geyer führt den Leser durch eine umfangreiche und unerforschte Primärliteratur und zeigt deren Bedeutung für das Studium des Neuen Testaments auf. Dabei schlägt er ein frisches und originelles Verständnis von Markus vor, das viele der kritischen Kontroversen überbrückt und seinen Zweck und Nutzen als "gute Nachricht" - Evangelium - für die Schrecken und Ungewissheiten unserer eigenen Zeit erneuert.