Bewertung:

Die Rezensionen bieten eine komplexe Sicht auf das Buch und heben dessen revidierende Perspektive auf Gandhis Leben und seine Überzeugungen hervor. Das Buch untersucht den bedeutenden Einfluss der westlichen Theosophie auf Gandhis Spiritualität und Politik und steht damit im Gegensatz zu früheren hagiografischen Darstellungen. Es bietet zwar detaillierte Einblicke in Gandhis Entwicklung, einige Rezensenten bemängelten jedoch Mängel bei der Behandlung anderer philosophischer Einflüsse und eine nachlassende Tiefe gegen Ende.
Vorteile:Das Buch bietet eine interessante revidierende Perspektive auf Gandhi und hebt den Einfluss der westlichen Theosophie auf seine Überzeugungen hervor. Es bietet einen detaillierten Bericht über sein spirituelles und politisches Leben und enthält ausgewogene Diskussionen, insbesondere über seine Interpretation der Gita. Das Buch ist sehr gut geschrieben und regt zum Nachdenken über die Komplexität von Gandhis Charakter und Handeln an.
Nachteile:Einige Rezensenten wiesen darauf hin, dass der Autor den Einfluss anderer Denker wie Ruskin unterbewertet und wichtige Quellen wie die jainistische und buddhistische Philosophie vernachlässigt. Die Erzählung wird zum Ende hin skizzenhaft, was darauf hindeutet, dass der Autor den Schwung verloren haben könnte. Darüber hinaus waren einige Leser nicht vollständig von den Argumenten überzeugt, die in Bezug auf Gandhis westliche Einflüsse vorgebracht wurden.
(basierend auf 3 Leserbewertungen)
Gandhi: A Political and Spiritual Life
Während seiner langen und turbulenten Karriere als politischer Führer, zunächst in Südafrika und dann in Indien, versuchte Gandhi, seine religiösen Bestrebungen durch die Politik zu erfüllen und die Politik mit seiner persönlichen religiösen Überzeugung in Einklang zu bringen. Doch Gandhis Religion unterschied sich stark von allem, was in seinem Heimatland Indien Wurzeln geschlagen hatte. An erster Stelle seiner privaten Überzeugungen stand der Glaube, dass er ein seit langem prophezeiter und potenziell göttlicher Retter der Welt sei.
Kathryn Tidricks Buch ist eindringlich und provokativ und stützt sich auf vernachlässigtes Material, um die Paradoxien in Gandhis Leben und Persönlichkeit zu erforschen. Sie enthüllt einen Mann, dessen spirituelle Ideen ihren Ursprung nicht in Indien, sondern in den Salons des spätviktorianischen Englands hatten, und zu denen auch einige sehr exzentrische und schädliche Vorstellungen über Sex gehörten. Das daraus resultierende Porträt ist komplex, überzeugend und für jeden, der sich für das Erbe des Kolonialismus interessiert, aufschlussreicher als alle bisher veröffentlichten.
Der Gandhi, der sich hier offenbart, ist nicht der weltliche Heilige, als der er im Volksmund bekannt ist, sondern ein schwieriger und selbstbesessener Mann, der von einem messianischen Gefühl des persönlichen Schicksals getrieben wurde.