
Gardens in the Modern Landscape: A Facsimile of the Revised 1948 Edition
Zwischen 1937 und 1938 veröffentlichte der Gartenarchitekt Christopher Tunnard eine Reihe von Artikeln in der British Architectural Review, die den vorherrschenden englischen Landschaftsstil ablehnten. Inspiriert von den Prinzipien der modernistischen Kunst und der japanischen Ästhetik forderte Tunnard eine neue Technik der Gartengestaltung, die die Integration von Form und Zweck betonte. Der funktionale Garten vermeide die Extreme des sentimentalen Expressionismus des wilden Gartens und des intellektuellen Klassizismus des „formalen“ Gartens, schrieb er; er verkörpere vielmehr einen Geist des Rationalismus und biete durch eine ästhetische und praktische Anordnung seiner Einheiten ein freundliches und gastfreundliches Milieu für Ruhe und Erholung.
Tunnards Zeitschriftenbeiträge wurden 1938 in Buchform unter dem Titel Gardens in the Modern Landscape neu aufgelegt, und eine überarbeitete zweite Auflage erschien ein Jahrzehnt später. Zusammengenommen bildeten diese Artikel ein Manifest für den modernen Garten, dessen Einfluss in der Arbeit von Persönlichkeiten wie Lawrence Halprin, Philip Johnson und Edward Larrabee Barnes deutlich wird.
Das seit langem vergriffene Buch wird hier in einem Faksimile der Ausgabe von 1948 neu aufgelegt, begleitet von einem kontextualisierenden Vorwort von John Dixon Hunt. Gardens in the Modern Landscape läutete eine Wende in der Entwicklung des Designs des 20. Jahrhunderts ein und nahm auch Fragen der Zersiedelung, des Denkmalschutzes und der Dynamik zwischen natürlicher und gebauter Umwelt vorweg. Für Studenten, Praktiker und Kenner ist das Buch ein historisches Dokument und eine Einladung zu weiteren innovativen Überlegungen zur Landschaftsarchitektur.