
Gardening the World: Agency, Identity and the Ownership of Water
Überall auf der Welt üben die zunehmende Entwicklung und die menschliche Nachfrage nach Süßwasser einen unhaltbaren Druck auf die begrenzten Ressourcen aus. Länder führen Kriege um grenzüberschreitende Flüsse, und ländliche und städtische Gemeinschaften werden zunehmend entzweit, da der Bedarf an Bewässerung mit den häuslichen Bedürfnissen konkurriert.
Randgruppen verlieren den Zugang zu Wasser, während mächtige Eliten ihre eigenen Interessen schützen, und ganze Ökosysteme werden schwer geschädigt. Diese Probleme sind in Australien mit seiner industrialisierten Wirtschaft und seinem trockenen Klima besonders offensichtlich. Dennoch gab es bisher nur relativ wenige Versuche, die sozialen und kulturellen Komplexitäten zu untersuchen, die dem Umgang der Menschen mit Wasser zugrunde liegen.
Auf der Grundlage langfristiger ethnografischer Feldforschung in zwei großen australischen Flusseinzugsgebieten (dem Mitchell River in Cape York und dem Brisbane River im Südosten von Queensland) untersucht dieses Buch die wichtigsten Gruppen, die Wasser nutzen und verwalten: indigene Gemeinschaften, Landwirte, Industrie, Freizeit- und Haushaltswassernutzer sowie Umweltorganisationen. Es untersucht die Themen, die ihre unterschiedlichen Überzeugungen, Werte und Praktiken in Bezug auf Wasser prägen, und betrachtet die spezifischen kulturellen oder subkulturellen Bedeutungen, die sie in ihrer materiellen Umgebung kodieren.
Durch eine Analyse der verschiedenen Bemühungen der einzelnen Gruppen, die Welt zu "gärtnern", werden Einblicke in die Komplexität der Beziehungen zwischen Mensch und Umwelt gewährt. Veronica Strang ist Professorin für Anthropologie und geschäftsführende Direktorin des Institute of Advanced Study an der Universität Durham.
Die Umweltanthropologin hat in Australien und im Vereinigten Königreich viel über Wasser-, Land- und Ressourcenfragen geschrieben und ist Autorin von Uncommon Ground: Cultural Landscapes and Environmental Values (Berg 1997), und The Meaning of Water (Berg 2004). Zusammen mit Mark Busse ist sie auch Mitherausgeberin der ASA-Monographie Ownership and Appropriation.