Gedächtnisbildung in den Volksepen Chinas: Das Intime und das Lokale in der chinesischen Regionalkultur

Gedächtnisbildung in den Volksepen Chinas: Das Intime und das Lokale in der chinesischen Regionalkultur (E. McLaren Anne)

Originaltitel:

Memory Making in Folk Epics of China: The Intimate and the Local in Chinese Regional Culture

Inhalt des Buches:

Im vormodernen China trugen die auf Dorfebene vorgetragenen Volksepen dazu bei, ein Gefühl der regionalen und nicht der nationalen Identität zu schaffen. Dies ist die erste umfassende Studie im Westen über die Volksepen der Han-Chinesen, die die Mehrheit der Bevölkerung Chinas bilden. Diese Volksepen sind eine einzigartige Quelle für das Verständnis der Bedeutung des "Lokalen" in der chinesischen Kultur, insbesondere der Art und Weise, wie die im Reisanbau lebende Bevölkerung ihre Umwelt und ihre Beziehungswelt wahrgenommen hat.

In den Studien zur chinesischen Kultur haben die Epen der Minderheiten im Grenzgebiet die meiste wissenschaftliche Aufmerksamkeit auf sich gezogen. Früher war man der Meinung, dass die Han-Chinesen keine Lieder von epischer Länge überliefern. In den 1980er Jahren entdeckten chinesische Ethnologen zu ihrer Überraschung, dass Amateursänger in den Provinzen Jiangsu und Zhejiang tagelang lange Erzählungen vortragen konnten. Inzwischen sind im unteren Yangzi-Delta fast vierzig Volksepen identifiziert worden.

Die Volksepen wurden von ungebildeten Bauern bei der Arbeit im Reisfeld oder bei Bootsfahrten auf den Wasserwegen gesungen. Man glaubte, dass das Singen die Fruchtbarkeit der Ernte förderte und dass die Reispflanze einen weiblichen Reisgeist verkörperte, dessen Wachstum und Entwicklung der menschlichen Sexualität und Fortpflanzung entsprach. Aufgrund ihres erotischen Inhalts wurde diese Gesangstradition als "vulgär" angesehen, an den Rand gedrängt und kaum verstanden. In Ausgaben, die sich an eine nationale Leserschaft richten, ist der erotische Inhalt oft entfernt worden.

Unter Verwendung von Perspektiven aus der Gedächtnisforschung, der Ökokritik und der Erforschung mündlicher Überlieferungen werden in diesem Buch fünf ikonische Volksepen eingehend untersucht. Eines erzählt die Geschichte eines Vorfahren, der seiner Gemeinschaft das Wissen über den Reisanbau brachte; ein anderes berichtet von einem Bauernrebellen und seinem Kampf mit den kaiserlichen Behörden; drei weitere Beispiele erzählen von heimlichen Liebesaffären und deren tragischem Ausgang. Die Autorin stützt sich auf Interviews mit zeitgenössischen Liedübermittlern und Ethnologen aus der Tai-See-Region sowie auf eine Sammlung von Sängertranskripten und unbearbeitetem Liedmaterial. Die Studie untersucht darüber hinaus die Rolle, die Volksepen bei der Herausbildung eines Gefühls von "Intimität" und "Identität" in den Delta-Gemeinschaften spielten. Die Arbeit enthält umfangreiche Übersetzungen aus den Volksepen.

Dieses Buch wird Leser ansprechen, die sich für chinesische Performance- und Regionalkultur, vergleichende Weltepen, ökokritische Studien und chinesische Volksreligion interessieren. Es ist auch für Leser von Nutzen, die sich über die Chinastudien hinaus für die Interaktion zwischen Gesang, Ritual und der natürlichen und konstruierten Umwelt interessieren.

Dieses Buch ist Teil der Cambria Sinophone World Series, die von Professor Victor Mair (University of Pennsylvania) geleitet wird.

Weitere Daten des Buches:

ISBN:9781621966456
Autor:
Verlag:
Sprache:Englisch
Einband:Hardcover

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