Memorial Book of Kolomey
Die Idee einer "Pinkas Kolomey", die von der einst glanzvollen Vergangenheit unserer heute im jüdischen Sinne zerstörten Heimatstadt erzählen und durch die Berichte von Augenzeugen, von Opfern, die wie durch ein Wunder überlebten, die Vernichtung der jüdischen Gemeinde von Kolomey betrauern sollte, entstand gleichzeitig unter den "olei Kolomey" in Israel und unter den "sharit haplita", den Überlebenden in New York.
Hier, in New York, wurde das Konzept einer "Pinkas Kolomey" von dem Dichter Naftali Gross mit großer Liebe und Hingabe gepflegt. Er und der Verfasser dieser Zeilen sollten die Herausgeber sein. Wir waren uns einig, dass er, Naftali Gross, der Chefredakteur sein und die Hauptverantwortung für das Lesen und die Vorbereitung des Manuskripts für die Veröffentlichung tragen würde.
Erstens war er viel engagierter und suchte mit eifrigem und traurigem Interesse jeden jüdischen Schriftsteller auf, der etwas über die vergangenen Freuden und die späteren schweren Sorgen seiner Kolomey zu erzählen hatte.
Zweitens zwang ihn die schwere Herzkrankheit seiner letzten Jahre, die ihn von seiner regulären redaktionellen Tätigkeit abhielt, zu Hause zu bleiben und gab ihm somit mehr Zeit (wie komisch und wie tragisch war unser Optimismus!), sich mit dem Jizkor-Buchprojekt zu beschäftigen.
Seine Krankheit gab Naftali Gross "mehr Zeit", aber nicht genug Zeit, um mit der Auswahl und Bearbeitung des Manuskripts zu beginnen. Er verließ uns plötzlich und unerwartet in der Nacht zwischen Schabbos und Sonntag, am 8. April 1956.
Das Jizkor-Buch, für das der noch lebende Naftali Gross als Chefredakteur vorgesehen war, wurde von ihm der gemarterten Gemeinde von Kolomey gewidmet.
Er war die poetische Stimme ihres Lebens und Sterbens gewesen. Am Ende der Rubrik "Geschichten und Erinnerungen" platzierten wir Naftali Gross' Gedicht "Yosl Klezmer rettet Kolomey vor einem schrecklichen Feuer" und gedachten damit sowohl des Dichters als auch seines Helden Yosel Klezmer, der sein literarisches Alter Ego war.
Wir beendeten den Abschnitt "Geschichten und Erinnerungen" mit dem Gedicht von Gross und begannen den Abschnitt "Porträts" mit Gedichten von Naftali Gross und Itzik Manger (ein Kolomeyer durch die Familie seiner Mutter). Der Biografie von Naftali Gross in diesem Abschnitt haben wir einen kurzen Überblick über sein Werk hinzugefügt.
Ebenfalls hinzugefügt wurde die Grabrede, die dieser Autor bei der Beerdigung des Dichters hielt. Ich konnte nicht die Energie und Geduld aufbringen, um eine ausführlichere Bewertung vorzunehmen.
In der Rubrik "Porträts" haben wir versucht, ein Panorama der Ideen und Bewegungen in der jüdischen Gemeinschaft und der Leistungen ihrer Mitglieder zu schaffen. Wir haben nur diejenigen aufgenommen, die nicht mehr leben, da wir so besser erkennen können, wie ihre Bemühungen zur Erreichung ihrer Ziele führten.
Eine Ausnahme haben wir für den Bildhauer Chaim Gross gemacht. Mit ihm, mit unserem Chaim, möge er noch lange leben, haben wir die "Porträts" begonnen.
Wir waren der Meinung, dass wir Chaim Gross, unseren Bildhauer aus Kolomear, der durch seine künstlerischen Werke Weltruhm erlangt hatte und nun, in seinen späten Jahren, fast die Hälfte seiner hundertzwanzig Jahre alt war, nicht auslassen konnten.
Wir wissen, dass wir einige Kolomeyer ausgelassen haben, die es verdient hätten, in diesen Abschnitt aufgenommen zu werden, und wir haben sie nur wegen ihrer "Sünde", noch zu leben, ausgelassen. Wir hoffen, dass sie alle mit dieser "Sünde" noch viele lange, gesunde und kreative Jahre verbringen werden, und das wird uns sicherlich beruhigen.
| ISBN: | 9781954176195 |
| Autor: | |
| Verlag: | |
| Sprache: | Englisch |
| Einband: | Hardcover |
Derzeit verfügbar, auf Lager.
