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Voices Found: Free Jazz and Singing
Voices Found: Free Jazz and Singing trägt mit der ersten abendfüllenden Studie über die Free-Jazz-Stimme zu einer neuen Welle der Stimmforschung bei.
Es stellt eine Geschichte der Free-Jazz-Stimme zusammen, die sich von der Lautpoesie und dem Scat in den 1950er Jahren bis zur jüngsten Welle der Free-Jazz-Chöre erstreckt. Die Autorin zeichnet die Entwicklungen nach und stellt eine Theorie auf, die sich aus Interviews mit vielen der wichtigsten Sängerinnen und Sänger in der Geschichte des Free Jazz-Gesangs ableitet, wie die Zuhörer die oft unkonventionellen Vokalklänge dieser Vokalisten erlebt und bewertet haben.
Diese Theorie erklärt, dass selbst ein Publikum, das bereit ist, harte Klänge von Saxophonen oder Gitarren zu genießen, sich oft dagegen wehrt, wenn Stimmen Klänge erzeugen, die das Publikum als nicht-menschlich versteht. Experimentelle Poesie und Scat wurden in den 1960er und 1970er Jahren in den Räumen des Free Jazz von Vokalisten wie Yoko Ono (in ihrer Soloarbeit und in ihrer Arbeit mit Ornette Coleman und John Stevens), Jeanne Lee (in ihrer Soloarbeit und in ihrer Arbeit mit Archie Shepp und Gunter Hampel), Leon Thomas (in seiner Soloarbeit sowie in seiner Arbeit mit Pharoah Sanders und Carlos Santana) und Phil Minton und Maggie Nicols (die einen Großteil ihrer Energie der Schaffung von unbegleiteter Free-Jazz-Vokalmusik widmeten) kombiniert und transformiert. Durch das Studium der Free-Jazz-Stimme können wir wichtige Lektionen darüber lernen, was wir von der Stimme erwarten und was passiert, wenn diese Erwartungen verletzt werden.
Dieses Buch zeichnet nicht nur die Geschichte der Free-Jazz-Stimme nach, sondern versucht auch zu verstehen, warum diese Geschichte nicht schon früher erzählt wurde. Die Bandbreite der behandelten Künstler ist beeindruckend, denn es stützt sich auf Forschungsergebnisse aus den USA, Kanada, Wales, Schottland, Frankreich, den Niederlanden und Japan.