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Cold War Secrets: A Vanished Professor, a Suspected Killer, and Hoover's FBI
Thomas Riha verschwand am 15. März 1969 und löste damit ein Rätsel aus, das auch 50 Jahre später noch nicht gelöst ist.
Der aus Prag in der Tschechoslowakei stammende Riha war ein beliebter Dozent an der Universität von Colorado in Boulder und ein gut aussehender Mann mit dichtem, grauem Haar und einem schiefen Lächeln. Nach seinem Verschwinden teilten das FBI und die CIA den örtlichen Strafverfolgungsbehörden und Universitätsbeamten mit, dass Riha gesund und munter sei und Boulder verlassen habe, um von seiner Frau wegzukommen. Doch wie Eileen Welsome überzeugend darlegt, war Riha gar nicht am Leben und wohlauf. Sie kommt zu dem Schluss, dass eine Frau namens Galya Tannenbaum ihn ermordet hat.
Galya - eine Mutter von vier Kindern, eine talentierte Künstlerin und eine FBI-Informantin - ermordete angeblich zwei weitere Menschen in Denver, als die Spur zu Riha kalt wurde. Die Waffe ihrer Wahl? Zyanid. Galya war ein Chamäleon, das Geschäftsleute und erfahrene Ermittler gleichermaßen täuschen konnte. Aber sie hatte eine Achillesferse: Sie konnte nicht buchstabieren. Sie buchstabierte ständig Wörter falsch, wie zum Beispiel "concider" und "extremly".
Zum ersten Mal werden die Rechtschreibfehler in Galjas Unterschrift mit Dokumenten in Verbindung gebracht, von denen einst angenommen wurde, dass sie von Riha und zwei anderen Mordopfern verfasst wurden, während Welsome die Fakten und Beweise des Falles neu untersucht. Sie argumentiert, dass diese Rechtschreibfehler beweisen, dass Galya die Dokumente gefälscht und weitere Morde begangen hat. Ihre Schlussfolgerung wird durch eine Fülle von zusätzlichen Informationen aus Polizeiberichten, Zeugenaussagen und Gerichtsverhandlungen untermauert.
In der Zeit des Kalten Krieges hatte der Fall Riha eine außergewöhnliche Signalwirkung, die sogar die höchsten Regierungsebenen erreichte. Als der örtliche Staatsanwalt in Colorado damit drohte, Geheimdienstmitarbeiter vorzuladen, um herauszufinden, wer hinter den "alive and well"-Gerüchten steckte, behauptete der Vertreter der CIA in Denver, die Informationen stammten vom FBI. Direktor J. Edgar Hoover war über diese Behauptung verärgert und brach die Beziehungen zur CIA sogar ab.
Eileen Welsome stellt eine fesselnde Reihe von Charakteren in einer Ära der Intrigen vor und zeigt mit erstaunlicher Detailgenauigkeit, warum die angeblichen Verbrechen von Galya Tannenbaum weiterhin faszinieren - auch wenn ihre Beweggründe rätselhaft bleiben.