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Being Brains: Making the Cerebral Subject
Being Brains bietet eine kritische Auseinandersetzung mit dem Neurozentrismus, dem Glauben, dass "wir unser Gehirn sind", der in den 1990er Jahren weit verbreitet wurde.
Ermutigt durch die Fortschritte in der Neurobildgebung haben die Geistes- und Sozialwissenschaften eine "neuronale Wende" vollzogen, und zwar in Form von Neuro-Subspezialisierungen in Bereichen wie Anthropologie, Ästhetik, Bildung, Geschichte, Recht, Soziologie und Theologie. Fragwürdige, aber erfolgreiche kommerzielle Unternehmen wie "Neuromarketing" und "Neurobics" sind entstanden, um von der erhöhten Sensibilität für alles, was mit Neuro zu tun hat, zu profitieren.
Obwohl die neurozentrische Sichtweise weder hegemonial noch monolithisch ist, verkörpert sie eine mächtige Ideologie, die im Zentrum einiger der wichtigsten philosophischen, ethischen, wissenschaftlichen und politischen Debatten unserer Zeit steht. Being Brains, das von der International Society for the History of the Neurosciences als herausragendes Buch in der Geschichte der Neurowissenschaften 2018 ausgezeichnet wurde, untersucht die innere Logik einer solchen Ideologie, ihre Genealogie und ihre wichtigsten zeitgenössischen Ausprägungen.