Bewertung:

Das Buch von Rebecca M. Jordan-Young bietet eine detaillierte Kritik der wissenschaftlichen Forschung über pränatale Hormone und geschlechtsspezifische Unterschiede in der Gehirnorganisation. Während viele Leser die sorgfältige Recherche, die Klarheit des Textes und die bedeutenden Erkenntnisse loben, äußern einige Kritiker Bedenken, dass bestimmte Kapitel vom Thema abschweifen und ideologische Vorurteile die Analyse beeinflussen. Insgesamt wird das Buch als unverzichtbare Lektüre für alle angesehen, die sich für Gender Studies und die Komplexität von Geschlechtsunterschieden in der Wissenschaft interessieren.
Vorteile:Sorgfältige Recherche, gut geschrieben und klar, gründliche Kritik an bestehenden Studien, wertvolle Einblicke in die Voreingenommenheit in der wissenschaftlichen Forschung, interessant für alle, die sich für Geschlechterstudien interessieren.
Nachteile:⬤ Kapitel 10 wird als mangelhaft und abweichend von früheren Argumenten angesehen
⬤ 'aktive' Fußnoten in der Kindle-Version funktionieren nicht
⬤ einige ideologische Vorurteile wurden festgestellt
⬤ bestimmte Auslassungen bei der Diskussion relevanter Fälle
⬤ Beschwerden über die Tiefe des Buches, die es für Gelegenheitsleser unzugänglich machen könnte.
(basierend auf 23 Leserbewertungen)
Brain Storm: The Flaws in the Science of Sex Differences
Weibliche und männliche Gehirne sind unterschiedlich, dank der Hormone, die vor der Geburt durch das Gehirn fließen. Das wird in Psychologie-Lehrbüchern, akademischen Fachzeitschriften und Bestsellern als Tatsache gelehrt. Und diese fest verdrahteten Unterschiede erklären alles, von der sexuellen Orientierung über die Geschlechtsidentität bis hin zu der Frage, warum es nicht mehr Physikerinnen oder mehr Väter gibt, die zu Hause bleiben.
In diesem fesselnden Buch geht Rebecca Jordan-Young den Beweisen dafür nach, dass Geschlechtsunterschiede im Gehirn fest verankert sind. Jordan-Young analysiert praktisch alle veröffentlichten Forschungsarbeiten, die die Behauptungen der „Organisationstheorie des menschlichen Gehirns“ stützen, und zeigt, wie oft diese Studien den wissenschaftlichen Standards nicht genügen. Selbst wenn sorgfältige Forscher auf die Grenzen ihrer eigenen Studien hinweisen, können andere Forscher und Journalisten sie leicht ignorieren, weil die Gehirnorganisationstheorie einfach so gut klingt. Wenn sich jedoch im Laufe der Jahre eine Reihe methodischer Schwächen, fragwürdiger Annahmen, uneinheitlicher Definitionen und enormer Lücken zwischen unklaren Ergebnissen und großartigen Schlussfolgerungen angesammelt haben, dann ist die Wissenschaft überhaupt nicht wissenschaftlich.
Dieses elegant geschriebene Buch ist ein leidenschaftliches Plädoyer dafür, dass die Analyse von Geschlechtsunterschieden eine weitaus rigorosere, biologisch anspruchsvollere Wissenschaft verdient. „Die Beweise für die hormonelle Geschlechtsdifferenzierung des menschlichen Gehirns ähneln eher einem Sammelsurium als einer soliden Struktur... Wenn wir die Trümmer erst einmal beseitigt haben, können wir damit beginnen, neuere, wissenschaftlichere Geschichten über die menschliche Entwicklung zu erzählen.“.