Bewertung:

Feeding Ghosts von Tessa Hulls ist ein zutiefst persönliches Memoirenbuch, das sich mit dem Trauma zwischen den Generationen und der gemischtrassigen Identität der Autorin auseinandersetzt. Anhand wunderschöner Illustrationen und ergreifender Erzählungen wird die komplexe Geschichte der chinesischen Frauen in der Familie der Autorin dargestellt und Themen wie psychische Erkrankungen, Immigration und Identität reflektiert.
Vorteile:Die Memoiren werden für ihre atemberaubenden Illustrationen, ihre emotionale Tiefe und den gut recherchierten historischen Kontext gelobt. Die Leser haben es als eine bewegende und nachvollziehbare Erkundung der Familiendynamik empfunden, die Einblicke sowohl in einzigartige als auch in universelle Erfahrungen bietet. Die Mischung aus Text und Illustrationen wird als kraftvoll und eindrucksvoll bezeichnet und macht das Buch zu einer fesselnden Lektüre.
Nachteile:Einige Leserinnen und Leser empfanden das Buch aufgrund seiner schweren Themen und komplexen Fragestellungen als schwierig zu lesen. Es wird angedeutet, dass die Dichte des Inhalts ein langsameres Lesetempo erfordert, was für manche eine Herausforderung sein könnte. Außerdem kann die Tiefe der behandelten Themen starke Emotionen hervorrufen, was nicht jeden Leser ansprechen dürfte.
(basierend auf 16 Leserbewertungen)
Feeding Ghosts: A Graphic Memoir
Ein erstaunliches, tief bewegendes grafisches Memoir über drei Generationen chinesischer Frauen, die Liebe, Trauer, Exil und Identität erforschen.
In ihrem eindrucksvollen, das Genre sprengenden Graphic Memoir erzählt Tessa Hulls die Geschichte dreier Frauengenerationen in ihrer Familie: ihrer chinesischen Großmutter Sun Yi, ihrer Mutter Rose und ihrer selbst.
Sun Yi war eine Shanghaier Journalistin, die nach dem Sieg der Kommunisten 1949 ins politische Fadenkreuz geriet. Nach acht Jahren der Schikanen durch die Regierung floh sie mit ihrer Tochter nach Hongkong. Nach ihrer Ankunft schrieb Sun Yi einen Bestseller über ihre Verfolgung und ihr Überleben, nutzte den Erlös, um Rose auf ein Elite-Internat zu schicken - und erlitt prompt einen Zusammenbruch, der sie in eine psychiatrische Anstalt einweisen ließ. Rose kam schließlich mit einem Stipendium in die Vereinigten Staaten und nahm Sun Yi mit zu sich.
Tessa beobachtete, wie ihre Mutter sich um Sun Yi kümmerte und wie beide unter der Last von Sun Yis unverarbeitetem Trauma und seiner psychischen Erkrankung litten. Mit dem Vorsatz, der erdrückenden Angst ihrer Mutter zu entkommen, verließ Tessa ihr Zuhause und reiste in die entlegensten Winkel der Welt (Antarktis). Doch im Alter von dreißig Jahren fühlt es sich weniger nach Freiheit und mehr nach Weglaufen an, und sie kehrt nach Hause zurück, um sich der Geschichte zu stellen, die ihre Familie geprägt hat.
Feeding Ghosts ist Hulls' Heimkehr, eine lebendige Reise in das pulsierende Herz einer Familie vor dem dunklen Hintergrund der chinesischen Geschichte. Abwechselnd faszinierend und herzzerreißend, einfallsreich und ergreifend, legt Feeding Ghosts die Angst und das Trauma offen, die Generationen verfolgen, und die Liebe, die sie zusammenhält.