
Spiritual and Material Boundaries in Old French Verse: Contemplating the Walls of the Earthly Paradise
Das irdische Paradies war ein lebendiges Symbol im Herzen der mittelalterlichen christlichen Geografien des Kosmos.
Als ursprüngliche Heimat der Menschheit, die durch die Sünden Adams und Evas verloren gegangen war, spielte das irdische Paradies eine wichtige Rolle in altfranzösischen Erzählungen über Länder jenseits der irdischen Welt. Diese Studie wirft einen neuen Blick auf die komplexe Rolle, die das irdische Paradies in drei mittelalterlichen französischen Gedichten spielt: Marie de France's Das Fegefeuer des heiligen Patrick, Benedeit's Reise des heiligen Brendan des Abtes und Guillaume de Lorris's Der Roman der Rose.
Durch die Untersuchung der literarischen, kulturellen und künstlerischen Komponenten, die den einzelnen Gedichten zugrunde liegen, wird in diesem Buch die These aufgestellt, dass die Außenwände des irdischen Paradieses als kontemplative Objekte, die implizit mit komplexen Vorstellungen von wirtschaftlicher Solidarität und idealisierter Gemeinschaft zu tun haben, einem sich wandelnden Zweck dienen. Diese Visionen des irdischen Paradieses sind ein bemerkenswerter Beitrag zu einer historisch informierten Antwort auf das zeitgenössische Erbe des Kolonialismus und der internationalen Flüchtlingskrise.