Bewertung:

Das Buch „Justifying Intellectual Property“ (Rechtfertigung des geistigen Eigentums) bietet eine eingehende Untersuchung des geistigen Eigentums jenseits utilitaristischer Argumente und beschäftigt sich mit ethischen Theorien von Philosophen wie Locke, Kant und Rawls. Es verteidigt die Rechte des geistigen Eigentums als grundlegende und nicht nur als politische Instrumente und geht dabei auch auf die Kritik sowohl aus linker egalitärer als auch aus libertärer Sicht ein. Trotz seiner Stärken hat das Buch Bereiche, die einer weiteren Untersuchung bedürfen, insbesondere in Bezug auf das Konzept der „Wüste“ in den Rechtfertigungen des geistigen Eigentums und die fehlende Anerkennung von Ayn Rands Beiträgen zur Verteidigung des geistigen Eigentums.
Vorteile:Das Buch ist fesselnd geschrieben und bietet eine überzeugende Verteidigung von Rechten des geistigen Eigentums, die auf ethischen Theorien und nicht nur auf wirtschaftlichen Argumenten beruht. Es führt wichtige philosophische Konzepte und Grundsätze ein, die die Diskussion über geistiges Eigentum bereichern. Leser, die sich die Mühe machen, die dichten ersten Kapitel zu verstehen, werden wertvolle Einsichten und ein gut konstruiertes Argument für die Grundlagen des geistigen Eigentums finden.
Nachteile:Einige Argumente, insbesondere der Begriff der „Wüste“ im Zusammenhang mit dem geistigen Eigentum, bedürfen einer gründlicheren Untersuchung und Unterstützung. Das Buch lässt die Beiträge von Schlüsselfiguren wie Ayn Rand in der IP-Debatte weitgehend außer Acht. Darüber hinaus könnten die ersten Kapitel für einige Leser abschreckend wirken, was den Zugang zum Buch erschweren könnte.
(basierend auf 2 Leserbewertungen)
Justifying Intellectual Property
Warum sollte ein Eigentumsrecht an einem immateriellen Gut bestehen? In den letzten Jahren haben Argumente über geistiges Eigentum oft die Befürworter - die die Wichtigkeit der Schaffung von Anreizen für Produzenten kreativer Werke betonen - von den Skeptikern getrennt, die die Notwendigkeit eines freien und offenen Zugangs zu Wissen hervorheben.
In einer weitreichenden und ehrgeizigen Analyse legt Robert P. Merges eine ausgefeilte Begründung für die wichtigste Form des modernen Eigentums vor: Rechte des geistigen Eigentums. Sein aufschlussreiches neues Buch ist eine Antwort auf die vielen Kritiker, die behaupten, diese Rechte seien ineffizient, ungerecht und theoretisch inkohärent. Merges' energische Verteidigung des geistigen Eigentums ist aber auch ein Aufruf zu angemessenen rechtlichen Beschränkungen und Grenzen: Die Rechte des geistigen Eigentums sind real, aber sie haben auch ihre Grenzen.
Unter Bezugnahme auf Kant, Locke und Rawls sowie auf zeitgenössische Wissenschaftler entwickelt Merges eine originelle Theorie, um zu erklären, warum Rechte des geistigen Eigentums als Belohnung für Anstrengung und als Mittel zur Ermutigung des Einzelnen zum Streben sinnvoll sind. Er liefert auch eine neuartige Erklärung dafür, warum die Vergabe von Rechten des geistigen Eigentums an kreative Menschen für alle anderen in der Gesellschaft gerecht ist, da sie zu einer gerechten Verteilung der Ressourcen beiträgt. Merges argumentiert überzeugend, dass die Rechte des geistigen Eigentums auf einer soliden ethischen Grundlage beruhen und - wenn sie fairen Grenzen unterliegen - ein unverzichtbarer Bestandteil einer gut funktionierenden Gesellschaft sind.