
Common Ground in First Language and Intercultural Interaction
In den letzten Jahren wurde die traditionelle Auffassung von Gemeinsamkeiten als eine Gesamtheit von Informationen, die zwischen den Teilnehmern eines kommunikativen Prozesses geteilt werden, in Frage gestellt.
Unter Berücksichtigung nicht nur der L1, sondern auch interkultureller Interaktionen und in dem Versuch, die traditionelle Sichtweise mit der auf Egozentrik basierenden Sichtweise der kognitiven Psychologen zusammenzubringen, wurde argumentiert, dass die Konstruktion von Gemeinsamkeiten ein dynamischer, emergenter Prozess ist. Es ist die Konvergenz der mentalen Repräsentation des gemeinsamen Wissens, das wir aktivieren, des angenommenen gegenseitigen Wissens, das wir suchen, und der Beziehung sowie des Wissens, das wir im kommunikativen Prozess ko-konstruieren.
Dieses dynamische Verständnis von Gemeinsamkeit wurde in den letzten Jahren in vielen Forschungsprojekten angewandt, die sich sowohl mit L1 als auch mit interkulturellen Interaktionen befassten. Infolgedessen wurden mehrere neue Elemente, Aspekte und Interpretationen von Common Ground identifiziert. Einige Forscher betrachteten Gemeinsamkeiten als eine Komponente in einer komplexen kontextuellen Informationsstruktur.
Andere, die interkulturelle Interaktionen analysierten, wiesen auf die Dynamik des Zusammenspiels von Kern-Common Ground und Emerging Common Ground hin. Das Buch bringt Forscher aus verschiedenen Blickwinkeln der Pragmatik und Kommunikation zusammen, um zu untersuchen, (i) welche Anpassungen am Konzept der Gemeinsamkeiten auf der Grundlage der L1-Kommunikation im Lichte der Forschung in der interkulturellen Kommunikation vorgenommen werden sollten; (ii) welche Beziehung zwischen Kontext, Situation und Gemeinsamkeiten besteht und (iii) wie relevantes Wissen und Inhalte für die Aufnahme in zentrale und entstehende Gemeinsamkeiten ausgewählt werden.