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Gender Theory in Troubled Times
Die Thematisierung von Geschlecht ist dringlicher und hochpolitisch als je zuvor. In vielen Ländern ist die Sichtbarkeit von Frauen im öffentlichen Leben gestiegen und es gibt öffentlichkeitswirksame Kampagnen gegen sexuelle Gewalt und Belästigung.
Die Infragestellung fester, traditioneller Geschlechternormen hat den Weg für die Anerkennung der Homo-Ehe und für Gesetze zur Anerkennung des Geschlechts geebnet, die es Menschen ermöglichen, das ihnen bei der Geburt zugewiesene Geschlecht zu ändern. Es sind jedoch auch Zeiten religiöser und politischer Gegenreaktionen der extremen Rechten, der Verteufelung des Begriffs „Geschlecht“ und einer erneuten Bejahung der „Natürlichkeit“ geschlechtsspezifischer Unterschiede als von Gott oder der Wissenschaft verordnet. Als Fortsetzung des 2002 erschienenen Textes Theorizing Gender (Theoretisierung des Geschlechts) überarbeitet dieser zeitgemäße und notwendige Beitrag die Geschlechtertheorie für die heutige Zeit.
Die Autoren lehnen eine singuläre „Wahrheit über das Geschlecht“ ab und erforschen die vielfältigen Stränge, die unsere geschlechtlichen Identitäten ausmachen, im Kontext materialistischer und intersektionaler Perspektiven, die mit phänomenologischen und performativen Perspektiven verwoben sind. Der daraus resultierende kritische Überblick wird ein willkommener und unschätzbarer Leitfaden für Studierende und WissenschaftlerInnen der Sozial- und Geisteswissenschaften sein.