
Genesis and Gender: Biblical Myths of Sexuality and Their Cultural Impact
Dieses Buch ist eine lebendige und provokative Auseinandersetzung mit den Genesis-Geschichten, die im Judentum, Christentum und Islam als zentral gelten. Die Autorin vertritt die Ansicht, dass in den Genesis-Geschichten entscheidende geschlechtsspezifische Aspekte übersehen wurden, weil die Gesellschaft diese fehlerhaft interpretiert und unkritisch akzeptiert hat.
Die Studie untersucht die Geschichte der biblischen Interpretationen und konzentriert sich dabei sowohl auf die Auswirkungen in der Vergangenheit als auch auf das Potenzial für die menschlichen Beziehungen in der Zukunft. Sie bietet ein breiteres Konzept, in dem die Schöpfungsgeschichten nicht als Versuche gesehen werden, die frühe Geschichte oder Doktrin offenzulegen, sondern als Spiegelungen der Beziehungen zwischen Mann und Frau sowie zwischen beiden Geschlechtern und ihrem Schöpfer. Der biblische Gott war weder männlich noch weiblich, sondern ging über die Eigenschaften hinaus, die verschiedene Kulturen dem einen oder anderen Geschlecht zugewiesen haben.
"Die Bibel" bekräftigt das Hauptthema, dass das, was die Geschlechter gemeinsam haben, grundlegender ist als das, was sie unterscheidet, und Phipps behauptet, dass Judentum, Christentum und Islam in den meisten ihrer maßgeblichen frühen Traditionen versagt haben. Dieser Band ist eindeutig eine feministische Behandlung biblischer Themen und vertritt die Ansicht, dass sich nach dem Abbau kultureller Vorurteile kraftvolle Einsichten für das heutige Leben ergeben.
Darüber hinaus werden anthropologische und psychologische Erkenntnisse auf die biblische Literatur übertragen und einige der komplexen Sachverhalte untersucht, wie z. B.
der Ausschluss des weiblichen Gottesbildes in der jüdisch-christlichen Geschichte, die Interpretationen der Rippengeschichte der Genesis und die Mythen von Eva und Pandora. Diese erfrischende Herangehensweise an eine uralte Kontroverse behandelt beide Geschlechter gleichberechtigt und dürfte für Frauen- und Religionswissenschaftler, Historiker, Klassizisten, Pfarrer und gebildete religiöse Menschen von besonderem Interesse sein.