
Upland Geopolitics: Postwar Laos and the Global Land Rush
Im einundzwanzigsten Jahrhundert sind transnationale Landgeschäfte im globalen Süden immer häufiger und kontroverser geworden.
Der transnationale Zugang zu Ackerland in verarmten „landreichen“ Ländern Lateinamerikas, Afrikas südlich der Sahara und Südostasiens wird weithin als neuer globaler Landraub angesehen und verdeutlicht die Verbindung zwischen der sich verändernden Geopolitik der wirtschaftlichen Entwicklung und Problemen der Ernährungssicherheit, des Klimawandels sowie des regionalen und internationalen Handels. Auf der Grundlage ethnografischer und archivarischer Recherchen untersucht Upland Geopolitics am Beispiel chinesischer Agrarinvestitionen in Nordlaos - einem der ersten nachhaltigen Vorstöße Chinas in ausländische Landgeschäfte während der Boomjahre der frühen 2000er Jahre - die unausgewogene Geografie des neuen globalen Landrausches.
Das heutige Laos dient als Bühne, auf der die wachsende Frustration über die traditionelle westliche Hilfe zu neuen Formen der Süd-Süd-Entwicklungszusammenarbeit führt. Upland Geopolitics verbindet den aktuellen Boom der Kautschukplantagen mit einer längeren Geschichte ausländischer Interventionen in der Region und zeigt, wie das Erbe des Kalten Krieges weiterhin den Weg für transnationale Einfriedungen in einer sozial ungleichen Landschaft ebnet.