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Georg Baselitz: The Heroes
Georg Baselitz verbrachte die prägenden Jahre seiner malerischen Laufbahn in Westdeutschland, wo die Frage nach der noch immer problematischen nationalen Identität des Landes und die Diskontinuität von Selbst und Gesellschaft einen frühen Impuls für sein Werk darstellten. Zwischen 1965 und 1966 schuf Baselitz die Meisterwerke seiner monumentalen Serie Helden und neue Typen. Georg Baselitz: The Heroes gibt die Serie in Farbe wieder, wobei die Gemälde im Hinblick auf ihren künstlerischen Stil und ihren historischen Kontext genau gelesen werden.
Die Gemälde in Georg Baselitz: The Heroes spiegeln eine tiefe Ambivalenz gegenüber der deutschen Kultur in der Zeit wider, in der der junge Künstler die Serie schuf. In diesen mittlerweile klassischen Szenen werden militärische Charaktere als grundlegend widersprüchliche Figuren dargestellt, verwundet und mit zerfetzter Uniform, deren Versagen in gequälte Gesichter eingraviert ist. Diese Bilder stehen in krassem Gegensatz zu den wirtschaftlichen und politischen Erfolgen des Nachkriegs-Westdeutschlands. Gleichzeitig diente die Serie als eindringliche Formulierung der Position des Künstlers in Bezug auf die Gesellschaft.
Georg Baselitz reproduziert die kühne und unverblümte Serie: The Heroes die frühesten Äußerungen des Künstlers zum Thema des Erwachsenwerdens in der zerklüfteten Landschaft des Nachkriegsdeutschlands, ein Thema, das im Laufe des bemerkenswerten Werks des Künstlers immer weiter entwickelt und verfeinert wurde.