Bewertung:

Das Buch bietet eine tiefgründige und aufschlussreiche Erkundung des Malers Georges de La Tour aus der Perspektive von Dalia Judovitz. Es hebt La Tours einzigartige Herangehensweise an Licht, Einfachheit und Spiritualität in seinen Werken hervor und stellt ihn in Kontrast zu den vorherrschenden Themen seiner Zeit. Der Text wird für seine Eloquenz und Tiefe gelobt und spricht sowohl Kunstliebhaber als auch diejenigen an, die ein besseres Verständnis der bildenden Kunst suchen.
Vorteile:⬤ Gut recherchiert und eloquent geschrieben
⬤ tiefgründige Fragen über Kunst
⬤ aufschlussreiche Symbolik
⬤ klare Beschreibungen
⬤ ausgezeichnete Farbreproduktionen
⬤ relevant für ein breites Publikum
⬤ verwandelt das Verständnis von La Tours Werk.
Einige Leser könnten das Buch als zu akademisch oder zu tiefgründig empfinden, wenn sie mit Kunstkritik oder -geschichte nicht vertraut sind. Für diejenigen, die keine Erfahrung mit Kunst haben, kann es eine steile Lernkurve geben.
(basierend auf 4 Leserbewertungen)
Georges de la Tour and the Enigma of the Visible
Die Werke von Georges de La Tour, die erst im zwanzigsten Jahrhundert wiederentdeckt wurden, bewahren eine geheimnisvolle Aura. Auf den ersten Blick scheinen seine Gemälde ein wahres Fest des Lichts und der sichtbaren Welt zu sein, aber das ist trügerisch. Die Vertrautheit der visuellen Erfahrung macht den Betrachter blind für ein tieferes Verständnis der Bedeutungen, die mit dem Sehen und dem Sichtbaren in der frühen Neuzeit verbunden waren.
Diese interdisziplinäre Studie untersucht die Darstellungen von Licht, Vision und Sichtbarem in den Werken La Tours und fragt nach dem Wesen der Malerei und ihren künstlerischen, religiösen und philosophischen Implikationen. Im Zuge der ikonoklastischen Ausbrüche und der daraus resultierenden katholischen Forderung nach einer Wiederbelebung der religiösen Bilderwelt malt La Tour vertraute Objekte der sichtbaren Wirklichkeit, die auch als Embleme einer unsichtbaren, spirituellen Realität dienen. Wie die Bücher in seinen Gemälden, die gelesen werden wollen, wollen La Tours Bilder nicht nur als visuelle Darstellungen gesehen, sondern als Instrumente der Erkenntnis entschlüsselt werden. Indem sie den Glauben als spirituelle Leidenschaft und Erleuchtung darstellen, testen La Tours Gemälde die Grenzen des Bildes aus und versuchen darzustellen, was die Malerei letztlich nicht zeigen kann: Worte, Hören, Zeit, Bewegung, Veränderungen des Herzens.
La Tours Betonung der spirituellen Einsicht eröffnet breitere künstlerische, philosophische und konzeptionelle Reflexionen über die Bedingungen der Möglichkeit des Bildmediums. Indem er hinterfragt, was und wie gesehen wird, und indem er die Position des Betrachters in Frage stellt, beleben seine Werke die kritische Diskussion über das Wesen der Malerei und ihre Auseinandersetzung mit der sichtbaren Welt neu.