
Justice
Gerechtigkeitsprozesse finden in kleinen Gruppen, Organisationen, Institutionen und in der Gesellschaft als Ganzes statt. Wissenschaftler aus verschiedenen Disziplinen befassen sich mit einem breiten Spektrum grundlegender Fragen zur Gerechtigkeit.
In diesem Band kommen Soziologen und Psychologen zusammen, die sich mit Fragen der Verteilungs-, Verfahrens- und Interaktionsgerechtigkeit befassen und dabei eine Reihe von Methoden anwenden. Inhaltlich setzen sich die Autoren mit Fragen zu den Prozessen auseinander, die der Bewertung von Gerechtigkeit zugrunde liegen, darunter Motivationen, Wahrnehmungen, Identitäten, Ideologien und ausgrenzende Praktiken. Sie befassen sich auch mit den Folgen dieser Bewertungen und konzentrieren sich dabei auf negative Emotionen, moralische Empörung, soziales Handeln und die Wahl der Streitbeilegung.
Dabei wird die Rolle der sozialen Struktur in Gerechtigkeitsprozessen hervorgehoben und betont, dass Gerechtigkeit mehr ist als ein Geflecht aus individuellen Bewertungen. Stattdessen ist Gerechtigkeit ein kollektiver Prozess, durch den Gruppen Sinn konstruieren und das Gefüge der Gesellschaft aufrechterhalten.