
Justice in Climate Action Planning
In diesem Sammelband wird untersucht, wie Klimaaktionspläne die Gerechtigkeit auf städtischer Ebene berücksichtigen. Die jüngsten Ereignisse in den Vereinigten Staaten machen den Kontext besonders reif für eine Diskussion über Gerechtigkeit in der städtischen Klimapolitik.
Einerseits haben das Aufkommen der Black-Lives-Matter-Bewegung, der Tod von George Floyd und die Bedeutung von Rassendiskriminierung im öffentlichen Raum den Begriff der Gerechtigkeit in den Vordergrund gerückt. Andererseits sind die schrecklichen Folgen der zunehmenden Häufigkeit und Schwere von Klimaereignissen für gefährdete Teile der Stadtbevölkerung unbestreitbar. Einige Städte haben zwar proaktiv versucht, Gerechtigkeit in ihre Klimaschutzplanung zu integrieren, aber in den meisten Fällen fehlte eine explizite und systematische Verbindung zwischen beiden Bereichen.
Dieses Buch erforscht diese Schnittstelle und versucht zu verstehen, wie Städte auf gerechte Weise und mit gerechten Ergebnissen auf den Klimawandel reagieren können. Resilienzstrategien, die auf "Entwicklung" beruhen, können zwar historische Ungerechtigkeiten aufgreifen, gleichzeitig aber auch dazu führen, dass bestimmte Bevölkerungsgruppen durch verschiedene Prozesse an den Rand gedrängt werden - von unangepassten Lösungen bis hin zu völligem Ausschluss und Klimagentrifizierung.
Die Kapitel dieses Bandes zeigen anhand von Fallstudien, wie bestimmte Bevölkerungsgruppen in die Planung von Klimamaßnahmen einbezogen oder davon ausgeschlossen werden, um die unterschiedlichen Ergebnisse von Klimamaßnahmen in amerikanischen Städten zu skizzieren und eine Vorlage für vergleichende Arbeiten außerhalb der USA zu liefern. Die Autoren setzen sich mit der Debatte darüber auseinander, wie Gerechtigkeit in Klimaschutzpläne integriert wird oder nicht, und bewerten die praktischen Auswirkungen, wobei sie auch theoretische und methodische Beiträge leisten. Das Buch füllt eine Lücke in der Literatur zum Thema Gerechtigkeit und Klimaschutz und liefert neue Erkenntnisse für ein breites Publikum: Studenten, Praktiker, politische Entscheidungsträger, Planer, den Non-Profit-Sektor und Wissenschaftler aus den Bereichen Geografie, Stadtplanung, Urbanistik, Umweltwissenschaften, Ökologie, Politikwissenschaft oder Anthropologie.
Entlang von fünf Untersuchungsachsen - Theorie, Resilienz, Gerechtigkeit, Gemeinschaft und Vergleich als Methode - bieten die Autoren verschiedene Wege zum Schnittpunkt zwischen städtischen Klimaschutzmaßnahmen und verschiedenen Gerechtigkeitsverständnissen. Gemeinsam laden sie zu einer Reflexion ein, die zu praktischen Initiativen im Klimaschutz führen kann, während sie gleichzeitig die Theorie der sozialen Gerechtigkeit weiterentwickeln, um das Städtische als einen Knotenpunkt zu betrachten, an dem sich (Un-)Gerechtigkeit abspielt und mit bedeutenden Ergebnissen angegangen werden kann.