Bewertung:

Das Buch bietet einen kompakten Überblick über die Geschichte des Aktes in der Kunst, mit reizvollen Übersetzungen, Illustrationen und Besprechungen bedeutender Werke. Es leidet jedoch unter dem irreführenden Einband, dem übermäßigen Rückgriff auf Zitate und der mangelnden Berücksichtigung der modernen Kunst.
Vorteile:⬤ Kurz und gut illustriert
⬤ reizvolle Übersetzung aus dem Italienischen
⬤ anschauliche Diskussion von Persönlichkeiten und Geschichte
⬤ schöne Farbtafeln
⬤ handliches Format mit kurzen Kapiteln
⬤ erfrischend im Vergleich zu trockeneren kunsthistorischen Texten.
⬤ Irreführendes Cover
⬤ kleiner Umfang
⬤ langweilige Auswahl von Kunstwerken
⬤ ermüdender Schreibstil mit exzessiven Zitaten
⬤ mangelnde Darstellung moderner Kunst
⬤ erste Kapitel von griechischer Mythologie und Religion überwältigt
⬤ wirkt insgesamt veraltet.
(basierend auf 6 Leserbewertungen)
History of the Nude
Ein reich illustriertes und äußerst unterhaltsames Nachschlagewerk über die historische Entwicklung des Aktes.
Von den "großen Müttern" der Altsteinzeit bis zu den griechischen Athletinnen, von der Venus von Urbino von Tizian bis zum Vitruvianischen Menschen von Leonardo, von den Odalisken von Boucher bis zu denen von Ingres, von den Amazonen von Helmut Newton bis zu den trostlosen, leblosen Körpern von Andres Serrano ist der Akt das Thema der künstlerischen Darstellung schlechthin. Der nackte Körper als Verkörperung der vollkommenen Schönheit und der von der christlichen Kultur auferlegte Verdacht auf seine Sinnlichkeit; der erneute Triumph der antiken Schönheit in der Renaissance und das Studium der Anatomie; die visuelle Ausschweifung des achtzehnten Jahrhunderts und der fotografische Akt; Jahrhunderts und der fotografische Akt; ideale Schönheit, Erotik, Pornografie; der Akt auch als Darstellung des Hässlichen und seine zur Schau gestellte Wahrhaftigkeit in der Kunst des 20.
Jahrhunderts; der Akt, der in der Avantgarde der Nachkriegszeit mit Performance, Körperkunst und experimentellem Theater selbst zum Kunstwerk wird. Diese Erzählstränge bilden eine äußerst informative historische Erkundung des Aktes in der westlichen Kunst, die sich um einen reichhaltigen Bilderapparat dreht.