
In Walter Benjamins Werk wird die Geschichte in einem Dreiecksverhältnis zu Mythos und Messianismus gefasst.
Die Verletzlichkeit der Toten ist der Schlüsselgedanke, der eine Passage zwischen Mythos und Messianismus eröffnet und es erlaubt, Geschichte in ihrer humanen Dimension zu denken. Ausgehend von Benjamins frühem Essay Zur Kritik der Gewalt und unter Berücksichtigung des enormen Einflusses dieses Essays auf das aktuelle Denken von Jacques Derrida, Giorgio Agamben und Sigrid Weigel wird Benjamins Geschichtsbegriff in diesem Buch entfaltet.
Das Potential eines schwachen Messianismus, der auf den Kern von Benjamins Denken verweist, liegt darin, dass er sowohl die Anerkennung des Toten als Subjekt der Geschichte ermöglicht als auch eine Kritik an Herrschaftsmacht, Bildern und Gesellschaft liefert.