
Histories Haunt Us
In Triny Finlays zweitem Gedichtband stellt sie die Frage, was es bedeutet, die Geister der Vergangenheit hereinzulassen. Werden Erinnerungen den Rahmen eines Lebens lockern? Werden subtile Ängste die Oberhand gewinnen? Finlay lotet die Tiefen des Familienlebens aus, während sie die Gebiete von Herkunft, Liebe und neuer Mutterschaft verhandelt: eine Urgroßmutter, die siebzehn Jahre lang im Bett lag; eine Geliebte, die mit einer anderen erwischt wurde; die schwere Krankheit des Sohnes - Dinge, die sich aufdrängen, sie verwüsten, so dass man sich entscheiden muss: man ist ein Anker oder man ist es nicht.
Egal, ob sie über die Politik der Dürre in Eritrea oder eine Safari in Südafrika nachdenkt, Finlay lässt uns die Kraft unserer persönlichen und kollektiven Geschichte nicht vergessen. Sie erkundet auch die weite Landschaft ihrer Erfahrungen, indem sie eine Vision ihrer Welt mit der ihres kleinen Sohnes überlagert und den Schmerz der Besessenheit, des Zweifels und des.
des Leidens. Dies ist eine zerbrechliche Welt, in der Flüsse überlaufen und Angst lähmend wirken kann. Aber auch hier gibt es Hoffnung, für die lustvolle Arie des neugeborenen Kindes, für einen Blick, den wir vielleicht übersehen haben, in einem anderen Raum, für die fallenden Blätter, die auf den Boden zurückkehren, die uns wiederfinden.