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Storytelling on the Northern Irish Border: Characters and Community
In Aghyaran, einer gemischten katholisch-protestantischen Grenzgemeinde in Nordirland, ist Folklore mehr als nur kurioses Lokalkolorit, sie ist ein wesentlicher Bestandteil des Lebens.
Die Nachbarn treffen sich bei Totenwachen und Ceilis - informellen nächtlichen Zusammenkünften - ohne Rücksicht auf religiöse, ethnische oder politische Zugehörigkeit. Die witzigen, mitunter rauen Geschichten, die bei diesen Gelegenheiten ausgetauscht werden, bieten einen Einblick in die Selbst- und Fremdwahrnehmung der Bewohner von Aghyaran nach Jahrzehnten des gewaltsamen Konflikts.
Anhand von Anekdoten über lokale Persönlichkeiten erforschen die Teilnehmer das Wesen von Gemeinschaft und Identität auf eine Weise, die über die katholische oder protestantische konfessionelle Geschichte hinausgeht. Ray Cashman analysiert die Anekdoten lokaler Charaktere im Detail und argumentiert, dass der Friedensprozess in Nordirland zwar das Verdienst von Politikern ist, dass aber kein politischer Fortschritt möglich wäre, wenn nicht gewöhnliche Menschen die gemeinsamen Ressourcen des Geschichtenerzählens und der Geselligkeit nutzen würden, um sich eine Gemeinschaft vorzustellen und zu erhalten.