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Sex, Identity, Aesthetics: The Work of Tobin Siebers and Disability Studies
Der verstorbene Tobin Siebers war ein Pionier und einer der prominentesten Denker auf dem Gebiet der Disability Studies.
Seine Forschungen zu sexuellen und intimen Zugehörigkeiten, den Verbindungen zwischen struktureller Verortung und Koalitionspolitik sowie den kreativen Künsten haben die Disability Studies geprägt und werden weiterhin häufig zitiert. Geschlecht, Identität, Ästhetik: The Work of Tobin Siebers and Disability Studies nutzt Siebers' Werk als Ausgangspunkt für Überlegungen zu zeitgenössischen Disability Studies.
Die Herausgeber geben einen Überblick über Siebers' Forschungen und zeigen, wie diese zu einem humanistischen Verständnis von Fähigkeit und Behinderung entlang dreier Schlüsselachsen beigetragen haben: Geschlecht, Identität und Ästhetik. Im ersten Teil des Buches wird untersucht, wie Behinderung den Wissenschaftlern die Möglichkeit bietet, ein breiteres Spektrum an Intimitäten und Beziehungen zu theoretisieren, indem sie argumentieren, dass behinderte Menschen auf eine Art und Weise nach sexuellem Zugang und Revolution streben, die heteronormative Diktate über sexuellen Anstand überschreitet. Im zweiten Teil des Buches wird ausgehend von Siebers' Arbeit untersucht, wie Behinderung unsere Konzepte der sozialen Verortung und politischen Zugehörigkeit erweitert.
Im letzten Abschnitt wird untersucht, wie Behinderung traditionelle Vorstellungen von künstlerischer Schönheit und Handlungsfähigkeit in Frage stellt. Diese Sammlung ist keine reine Gedenksammlung zum Ende der Karriere eines bedeutenden Wissenschaftlers, sondern zeigt, wie Siebers' grundlegende Arbeit in den Disability Studies auch heute noch von zentraler Bedeutung ist und die Wissenschaftler auf diesem Gebiet inspiriert.